Tatort-Kritik Mafia, Inkasso-Heinzi und jede Menge Alkohol - So war der Tatort aus Wien
Der Wiener Tatort startet mit einem hohen Tempo, schläft dann aber nach dem gelungenen Einstieg ein und plätschert gemütlich vor sich hin. Trotzdem ist der Krimi gelungen. Die Kurz-Kritik:
Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) ermitteln im aktuellen Tatort aus Österreich im Mordfall an dem Geldboten eines Wiener Großkriminellen. Der Fall führt die Kommissare in die Tiefen der Wiener Unterwelt und auch Inkasso-Heinzi spielt wieder eine tragende Rolle.
Der Tatort startet mit einem angenehm hohen Tempo, schläft dann aber nach dem gelungenen Einstieg ein und plätschert gemütlich vor sich hin. Die Polizisten ermitteln ein bisschen hier und ein bisschen da, kommen mit dem Fall aber nicht wirklich voran und kümmern sich auch in erster Linie um ihre Privatangelegenheiten. Bibi Fellner macht ihr Alkoholproblem mehr und mehr zu schaffen und ihre persönliche Befangenheit mit Inkasso-Heinzi kommen den Ermittlungen nicht zugegen.
Trotzdem ist der Tatort gelungen und das liegt vor allem an den wunderbar überzeichneten Mafia-Charakteren. Die Österreichische Unterwelt ist modisch irgendwo in den 80er Jahren stehengeblieben. Sie tragen Oberlippenbärte und VokuHilas, kleiden sich im Second-Hand Shop mit obskur gemusterte Hemden und 70er Jahre Lederjacken ein und rauchen Kette.
Was zuerst etwas nach Maskenball aussieht, wird mit der Zeit zu einer sehr unterhaltsamen Mafia-Komödie, die kein Klischee auslässt und liebevoll mit Filmzitaten spielt.
Wirklich spannend ist die Suche nach dem Tatverdächtigen leider nicht, denn der Zuschauer kennt den Mörder von Anfang an. Für die Kommissare ist die Suche aber ein schier unlösbares Problem und so müssen erst etliche Zufälle die Spur zum Täter führen. Der Wiener Tatort ist nicht spannend aber unterhaltsam. Vor allem Fans der Wiener Ermittler kommen auf ihre Kosten.