Orden für Til Schweiger und seine „valentinesken Wortfindungen“

München (dpa) - Gutes Timing: Kurz vor dem Kinostart seines neuen Films „Kokowääh 2“ und seinem Debüt als „Tatort“-Kommissar wird Til Schweiger ausgezeichnet - mit dem Münchner Karl-Valentin-Orden.

Die Liste der Preisträger kann sich sehen lassen: Franz Josef Strauß, Helmut Kohl, Peter Ustinow, Loriot, Alfred Biolek, Thomas Gottschalk. Alle haben sie schon den Karl-Valentin-Orden erhalten, die höchste karnevalistische Auszeichnung in Bayern, wie Günther Grauer, Präsident der Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla, mit stolzgeschwellter Brust verkündete. Dieses Jahr wurde dem Schauspieler Til Schweiger (49) am Freitagabend bei der alljährlichen Narrhalla-Soiree in München der Orden um den Hals gehängt.

Der Orden zeigt den legendären Münchner Komiker Karl Valentin (1882-1948) auf einem grotesken Fahrrad, bei dem das Vorderrad kleiner ist als das Hinterrad, und wird seit 1973 verliehen.

Die Wahl fiel auf Schweiger, weil er seinerzeit in seinem Streifen „Der bewegte Mann“ - einer Schwulenkomödie, die ihm zum Durchbruch verhalf - durch seine komödiantischen Leistungen geglänzt habe. Außerdem seien ihm „valentineske Wortfindungen“ wie „Keinohrhasen“, „Zweiohrküken“ und „Kokowääh“ gelungen, hieß es bei der Ordensverleihung. So heißen die letzten drei seiner Erfolgskomödien. Gerade hat Schweiger „Kokowääh 2“ fertiggestellt.

Schweiger gilt als recht lustig in seiner Standardrolle als verunsicherter Macho mit näselnder Stimme. Ob er, wie es in der Narrhalla-Pressemitteilung heißt, der „größte deutsche Filmstar der Gegenwart“ ist, darüber könnte man allerdings streiten.

Nach der Ordenszeremonie hielt Schweiger eine humorige Dankesrede. „Ich will, dass die Leute lachen“, betonte der Schauspieler, Regisseur, Produzent und Drehbuchautor. „Humor ist das einzige, was im Leben zählt. Lachen macht uns Menschen aus.“

Schweigers Kollege Heiner Lauterbach hatte zuvor in seiner Laudatio auf Parallelen von Schweigers Schaffen zum Werk des großen bayerischen Humoristen Karl Valentin hingewiesen. Schweiger habe, wie Valentin, „Lust an Extremen und Widersprüchlichkeiten“. Außerdem liebe er Wortklaubereien.

Das Timing von Schweigers Ehrung war bestens. Anfang Februar läuft sein Film „Kokowääh 2“ an. Und am 10. März debütiert Schweiger in der ARD als neuer Hamburger „Tatort“-Ermittler Nick Tschiller. Da kann ein Orden und ein bisschen Publicity nicht schaden.