"Pacific Rim": Roboter gegen Meeresmonster
Guillermo del Toro entwirft atemberaubende Schlachtengemälde für den neusten Weltuntergang im Kino.
Los Angeles. Widerstand oder Untergang: Für die Menschheit in Guillermo del Toros Actionspektakel „Pacific Rim“ gibt es nur diese zwei Optionen. Attackiert wird die Erde von außerirdischen Monstern, die diesmal aus den Tiefen des Meeres zu uns kommen. Der Mexikaner del Toro, der 2006 seinen Durchbruch feierte mit dem Fantasy-Werk „Pans Labyrinth“, hat ein Drehbuch von Travis Beacham („Kampf der Titanen“) verfilmt, die imposanten Bilder stammen vom oscarprämierten Guillermo Navarro.
Seit Jahren schon tobt der Kampf gegen die Kaiju genannten Aliens. Die Menschheit hat zwar ein Gegenmittel entwickelt: Übergroße Kampfroboter, von zwei Soldaten zugleich gelenkt, deren Gehirne über eine Neuronenbrücke verbunden sind. Der Blutzoll aber steigt kontinuierlich, die Dino-Monster werden immer gefräßiger und verwüsten ganze Städte. Die letzte Hoffnung ruht auf zwei Piloten, beide traumatisiert: Raleigh (Charlie Hunnam) hat seinen Bruder durch die Kaiju verloren, die zierliche Mako (Rinko Kikuchi) sinnt auf Rache für ihre Familie. Im Verlauf des Films kommen sich die beiden Einzelkämpfer natürlich näher.
Regisseur del Toro entwirft teils atemberaubende Schlachtengemälde. Inspiration soll er sich bei Künstlern wie Francisco de Goya und dem Japaner Hokusai geholt haben. Einstürzende Wolkenkratzer, gigantische Wellen, herumgeschleuderte Lastwage: „King Kong“- und „Godzilla“-Anhänger werden die Inszenierung ebenso lieben wie Fans der „Transformers“-Roboter.
Die Besetzungsliste von „Pacific Rim“ ist nicht spektakulär, doch die Darsteller machen ihre Sache gut: Charlie Hunnam („Children of Men“) und Filmpartnerin Rinko Kikuchi („Naokos Lächeln“) überzeugen sowohl mit physischer als auch emotionaler Präsenz. Idris Elba ist unglaublich cool als verantwortlicher Militär — und wird nur getoppt von Ron Perlmans Auftritt („Hellboy“).
Im aktuellen Blockbuster-Kino droht dauernd der Weltuntergang. Das wirkt auf die Dauer ein wenig ermüdend. Auch Guillermo del Toros Clash der Giganten in 3D weicht kaum ab von diesem Muster. Und doch versteht es der Regisseur und Co-Autor von „Pacific Rim“ die Formelhaftigkeit von Hollywood-Produktionen hie und da zu durchbrechen: mit Humor, skurrilem Personal und überraschenden Details.
In Erinnerung bleiben wird „Pacific Rim“ aber als rund 180 Millionen Dollar teures, geräusch- und bildgewaltiges Spektakel. Der metallische Sound der Roboter und das markerschütternde Grunzen der außerirdischen Dinos hallen jedenfalls noch lange nach.