Regisseur Andreas Dresen in Robe
Potsdam (dpa) - Filmemacher Andreas Dresen („Sommer vorm Balkon“, „Halt auf freier Strecke“) ist es gewohnt in der Öffentlichkeit zu stehen. Dieser Auftritt jedoch war anders: Erstmals zeigte er sich am Freitag in Potsdam als Laienrichter.
Schwarze Robe, blütenweißes Hemd und Krawatte - so förmlich sieht man den 49-Jährigen selten. Sein erster Auftritt im Ehrenamt bescherte Brandenburgs Verfassungsgericht an diesem Tag ein verstärktes Interesse der Medien. Der Fall selbst - eine Klage von Städten gegen ein Kita-Finanzierungsmodell - geriet dabei etwas in den Hintergrund.
Dresen war das eher unangenehm, fast peinlich. Der Regisseur vermied einen direkten Blick in die Kameras. Erst als sie ausgeschaltet waren, huschte auch mal ein Lächeln über sein Gesicht. Interviewfragen am Ende der mehr als zweistündigen Verhandlung erteilte er eine Absage. „Ich wünsche mir, dass das Gericht in Ruhe arbeiten kann“, so der gebürtige Thüringer wenige Tage vor dem Termin. „Es geht um sehr wichtige Fragen.“