Robert Pattinson hat einen Vampir am Hals
London (dpa) - Robert Pattinson ist auf der Flucht vor einem Untoten. Verbissen kämpft er dafür, nicht für ewig eingeholt zu werden von dem bleichen, schmalzigen Vampir. Erstmal hat er ihn zwar noch eine Weile am Hals, aber irgendwann will er seine Ruhe haben.
Sein filmisches und persönliches „Morgengrauen“ hinter sich lassen. Ernst genommen werden. Denn die Rolle des Haupt-Vampirs Edward in den Verfilmungen der Teenie-Erfolgsreihe „Twilight“ ist für den Schauspieler Fluch und Segen zugleich. Sie machte ihn berühmt, droht aber auch, an ihm kleben zu bleiben.
Kurz vor seinem 25. Geburtstag am 13. Mai steckt Pattinson in so vielen Filmprojekten, die ihn vom Schönlings-Image wegbringen sollen, dass man fast den Überblick verliert. „Ich finde es wichtig, dass man sich über seine Arbeit definiert und nicht nur als Teenie-Star gesehen wird“, sagte der Brite in einem seiner vielen Interviews der letzten Zeit der Zeitschrift „Gala“. Hilfe hat er dabei von namhaften Hollywood-Stars, die ihm offenbar gerne beim Projekt Untoten-Rufmord helfen.
Gerade erst kam „Wasser für den Elefanten“ heraus, in dem er an der Seite der Oscar-Preisträger Reese Witherspoon und Christoph Waltz einen Tierarzt spielt. Vergangenes Jahr war er der rebellische Sohn von Pierce Brosnan in „Remember Me“. Als Schwarm von Damen mittleren Alters kommt der junge Mann demnächst in „Bel Ami“ auf die Leinwand. Mit dabei sind Uma Thurman und Nicole Ricci.
Frauen hat Pattinson viel zu verdanken. Vor allem solche im Teenager-Alter ließen ihn zum Star aufsteigen, als er 2008 im ersten Teil der Romanverfilmung „Twilight - Bis(s) zum Morgengrauen“ als Hauptdarsteller auftauchte. Schon die Bücher der US-Autorin Stephenie Meyer waren wegen ihres konservativen Weltbildes und dem versteckten Hinweis, dass Sex vor der Ehe etwas schlechtes sei, umstritten, trotzdem aber äußerst erfolgreich. Die Filme schließlich lösten einen regelrechten Vampirwahn aus.
Pattinson dreht bis zum vierten und letzten Teil mit. Die erste Episode des Abschlussstreifens „Bi(s)s zum Ende der Nacht“ kommt im November in die deutschen Kinos. Das vierte Buch wurde für die Verfilmung zerlegt und kommt in zwei Teilen auf die Leinwand.
„Star zu sein ist ja nichts schlimmes“, sagt Pattinson. Aber dran gewöhnen muss er sich trotzdem noch. Immer wieder tauchen Paparazzi-Bilder vom ihm auf: beim Fast-Food-Futtern, im Schmuddellook am Flughafen, beim Bücherkauf in New York.
Besonders begehrt sind Fotos von ihm und „Twilight“-Co-Star Kirsten Stewart. Dann geht die Lieblingsspekulation der Teenie-Blätter los: Sind die beiden nun zusammen oder nicht? Sein Privatleben unter Verschluss halten, das sei keine leichte Sache, meint Pattinson. „Dazu gehört viel Disziplin“, berichtete er im „Focus“. „Und man muss sich gut verstecken können.“
Viel zu lernen gibt es für ihn sowieso noch, sagte er im selben Interview. Manchmal fühle er sich wie „eine leere Leinwand, die noch bemalt werden muss“. Eine schön anzuschauende Leinwand immerhin, finden seine Fans. Doch Pattinson warnt: „Hinter dieser Fassade ist nichts, rein gar nichts.“