Romanze: Bunt glänzender Zauber der Manege

„Wasser für die Elefanten“: Robert Pattinson flirtet, Reese Witherspoon leidet.

Wer dem Chef nicht passt, der wird nachts aus dem fahrenden Zug geworfen. Die Sitten sind rau im Zirkusgewerbe zur Zeit der Depression in den USA um 1930. Die Welt des Zirkus zieht den angehenden Tierarzt Jacob Jankowski (Robert Pattinson) in ihren Bann. Ebenso wie die schöne Marlena (Reese Witherspoon) — als elegante Kunstreiterin die Hauptattraktion in der Manege und die Frau des launischen Zirkusdirektors August Rosenbluth (Christoph Waltz).

Jacob steigt bald zum Elefanten-Trainer auf. Über den eigenwilligen Dickhäuter kommen sich Jacob und Marlena näher, was dem herrschsüchtigen Ehemann nicht entgeht. Regisseur Francis Lawrence setzt den Bestseller-Roman „Wasser für die Elefanten“ der kanadischen Autorin Sara Gruen in einen opulenten Bilderreigen über Glamour und Härte des früheren Zirkuslebens um.

Zu schwach ist hingegen das zentrale Figuren-Dreieck angelegt. Während Christoph Waltz in gewohnter Überzeugungskraft den vielschichtig angelegten Fiesling gibt, kommt Reese Witherspoon unter ihrer dicken Schminke nie richtig hinein in die Rolle der traurigen Manegenprinzessin. Robert Pattinson, als zögerlicher Blutsauger zu schnellem Ruhm gekommen, blinzelt hier meist indifferent in die Kamera und sieht auch ohne Vampir-Make-up blass aus.

Absolut vorhersehbar steuert der Film auf sein melodramatisches Finale zu, doch die große Liebe zwischen der strahlenden Artistin und ihrem schmucken Veterinärmediziner bleibt nur eine mit fetter Musiksoße unterlegte Behauptung.