Ryan Gosling in „The Place Beyond the Pines“
Ryan Gosling veredelt den Film um einen Stuntfahrer.
Es gibt in Hollywood im Moment wohl niemanden, der so schön schweigen kann wie Ryan Gosling. Unsicherheit, Trauer, Schmerz — der 32-jährige Kanadier braucht dafür keine Worte. Das weiß auch Derek Cianfrance, Regisseur und Drehbuchautor von Goslings neuem Film „The Place Beyond the Pines“.
So eröffnet auch kein Dialog dieses mitunter rauschhafte Filmerlebnis, sondern ein Messer. Der Stuntfahrer Luke Glanton (Ryan Gosling) lässt es in seinem Wohnwagen klicken: auf und zu, auf und zu. Sein Körper ist drahtig und von schlecht gestochenen Tattoos übersät. Eine Wackelkamera folgt ihm über den Jahrmarkt. Unter dem Johlen der Zuschauer steigt er, ohne ein Wort zu sagen, auf sein Motorrad — die Show beginnt.
Nebenher raubt Luke Banken aus. Mit dem Geld will er die Mutter (Eva Mendes) seines Sohnes zur Rückkehr bewegen. Seine Begegnung mit einem jungen Polizisten (Bradley Cooper), der an den Widersprüchen seines Jobs zu zerbrechen droht, leitet die zweite Episode ein. Beide Teile münden in die fragwürdige Freundschaft zweier Teenager.
Die Klammer um das mitunter überladene Filmkonzept bildet ein Geflecht aus Vater-Sohn-Beziehungen. Es geht um Schuld, Sühne, Vergebung — die großen Themen. Leider verhebt sich Cianfrance daran ein wenig. Aber es bleibt ja immer noch der fulminante Ryan Gosling.