Deutscher Filmemacher Selbstbewusster im Alter - Michael „Bully“ Herbig wird 50

München (dpa) - Ein Millionenpublikum hat seine Filmparodien „Der Schuh des Manitu“ und „(T)Raumschiff Surprise - Periode 1“ im Kino gesehen. Fans zitieren noch heute gerne Sprüche aus den Streifen - „So, jetzt geht nochmal jeder aufs Klo und dann reiten wir los!

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“, zum Beispiel.

Michael „Bully“ Herbig zählt zu den bekanntesten Gesichtern im deutschen Film- und Fernsehgeschäft. An diesem Sonntag wird er glatte 50 Jahre alt - kein Grund für den heiteren Münchner, Trübsal zu blasen.

„Neuer Lebensabschnitt, neue Chance!“, sagte Herbig in einem Interview der „Bild“ (Freitagausgabe) in München. Das Alter habe den Vorteil, dass er nun auch ernste Geschichten inszenieren könne - wie den Thriller „Ballon“ über die spektakuläre Flucht zweier Familien aus der DDR, der im September in die Kinos kommen soll.

„Nach „Erkan & Stefan“, meinem ersten Kinofilm als Regisseur, wurde mir die Regie für ein Drama angeboten. Ich hatte damals aber noch nicht das Selbstvertrauen für so einen Stoff. Heute geht's“, sagte Herbig weiter.

Die Filmbranche jedenfalls war verzückt angesichts der frechen Komödien randvoll mit Blödeleien. Herbig bekam viele Preise und das Bullyversum, eine Erlebniswelt rund um seine Figuren auf dem Gelände der Bavaria Film in Grünwald bei München.

Ursprung der Kinoerfolge war die Comedy-Show „Bullyparade“ bei ProSieben, der im vergangenen Jahr dann ein Kinofilm folgte. Das Trio Herbig, Christian Tramitz und Rick Kavanian zog in der Show Helden wie Winnetou, Sisi oder Captain Kirk genüsslich durch den Kakao. 2009 machte Herbig einen Ausflug ins Kindergenre und holte die Zuschauer scharenweise ins Kino mit „Wickie und die starken Männer“.

Auch als Schauspieler in Filmen anderer Regisseure war Herbig zu sehen, wenn auch mit wechselndem Erfolg, so etwa in „Hotel Lux“ von Leander Haußmann oder in Helmut Dietls Gesellschaftssatire „Zettl“. Auch die romantische Komödie „Buddy“ aus dem Jahr 2013 reichte nicht an frühere Erfolge heran.

Privat ist über den Filmemacher so gut wie nichts bekannt. Nur dass er mit seiner Lebensgefährtin einen Sohn bekam, sickerte irgendwann an die Öffentlichkeit. Ansonsten achtet der Münchner strikt darauf, nichts über sein Familienleben preiszugeben.

„Das hat viel mit dem eigenen Lebensgefühl und der Verantwortung für die Familie zu tun“, erklärte er der „Bild“ dazu. „Ich würde es nicht ertragen, permanent im Show-Modus sein zu müssen. Ich brauche Normalität.“ Dazu gehöre für ihn auch, den Müll rauszubringen.