Showdown in der Hobbit-Welt: Vorfreude und Trauer
London (dpa) - Der Countdown läuft, und das seit Wochen. Schon im Oktober hat das Hobbit-Fanportal „Middle Earth News“ (Neuigkeiten aus Mittelerde) ihn eingeläutet und dazu aufgerufen, sich für insgesamt rund 15 Stunden in die Heimat von Hobbits, Elben und Orks zu begeben und sich die fünf „Herr der Ringe“- und „Hobbit“-Filme nochmals anzuschauen.
Denn am Montag (1. Dezember) ist es soweit: Mit „Die Schlacht der Fünf Heere“ feiert Teil drei der „Hobbit“-Trilogie Weltpremiere in London. Es ist das letzte der sechs Mittelerde-Epen des neuseeländischen Regisseurs Peter Jackson. Deutscher Kinostart ist am 10. Dezember.
Die unterschiedlichen Trailer schauen echte Fans der Mittelerde-Buchreihe von J.R.R. Tolkien natürlich ganz genau an. „Wir werden eine monumentale Fantasie in all ihrer Pracht sehen“, ist sich Shaun Gunner sicher, der Vorsitzende der britischen Tolkien-Gesellschaft. Die Vorschau konzentriere sich weniger auf die großen Schlachten als auf die inneren Konflikte der Hauptfiguren. „Es geht um Erlösung, um den Kampf des Guten gegen das Böse.“
Denn der Vorgänger-Film „Smaugs Einöde“ hatte kein erlösendes Ende: Zwar eroberten der Hobbit Bilbo Beutlin (Martin Freeman) und die Zwerge den Einsamen Berg zurück, aber der Drache Smaug (Benedict Cumberbatch) ist geweckt und macht sich auf Richtung Menschenstadt Esgaroth. In „Die Schlacht der Fünf Heere“ stehen nun Menschen, Elben und Zwerge vor der Wahl, sich zusammenzutun oder unterzugehen im Kampf gegen die bösen Mächte.
Die bereits bekannten Bilder versprechen wieder spektakuläre Spezialeffekte und Heldentaten in bezaubernden Landschaften, aber auch ein wenig Herzschmerz, da die für den Film erfundene Liebesgeschichte zwischen Zwerg Kili und Elbin Tauriel weitergeht.
Gerade von leidenschaftlichen Tolkien-Fans hagelte es nach jedem der inzwischen fünf Mittelerde-Filme Kritik, weil sie in vieler Hinsicht von den Buchvorlagen abweichen. Das gilt besonders für die „Hobbit“-Trilogie. Schließlich ist die Vorgeschichte des dreiteiligen „Herr der Ringe“-Epos eigentlich nur ein Büchlein von gut 300 Seiten, das aus kommerziellen Gründen über drei monumentale Kinofilme gestreckt wurde. Tolkien-Experte Gunner stört das allerdings ebenso wenig wie Millionen andere Kinobesucher weltweit. „Jackson liebt die Bücher, und das sieht man. Er hat etwas Schönes geschaffen.“
So sehr die verschiedenen Fanclubs und Experten-Gemeinschaften weltweit dem Finale auch entgegenfiebern, ganz ungetrübt ist die Freude nicht. Ob es nicht doch einen siebten Film geben könnte, ist ein Dauerthema in den einschlägigen Foren. „Ich werde traurig sein“, ist Shaun Gunner sich sicher. Die Melancholie in Worte fasst am besten das Lied, mit dem der letzte „Hobbit“-Film enden wird: Pippin-Darsteller Billy Boyd singt den Titel „The Last Goodbye“ - der letzte Abschied.