Soderberghs „Contagion“ beim Filmfestival Venedig
Venedig (dpa) - US-Regisseur Steven Soderbergh hat am Samstag beim 68. Internationalen Filmfestival Venedig sein neues Werk „Contagion“ vorgestellt.
In dem Werk mit Matt Damon und Kate Winslet erzählt der Macher von Filmen wie „Erin Brockovich“ und „Ocean's Eleven“ von einem leicht übertragbaren Virus, das innerhalb kürzester Zeit weltweit unzählige Menschen tötet.
Dabei zeigt Soderbergh verschiedene Schicksale: von Politikern, Ärzten und normalen Bürgern in unterschiedlichen Teilen der Welt. Anders als in vielen anderen Werken über sich ausbreitende Pandemien, brechen in „Contagion“ die Gesellschaften aber nicht komplett zusammen. Zwar gibt es zum Beispiel plündernde Menschen und solche, die aus den Städten fliehen. Darüber hinaus beobachtet der Regisseur aber auch das Zusammenspiel von Forschern, Pharmaindustrie, Politikern und Kritikern der Notfallpläne.
Matt Damon - der mit einer Glatze und ein paar Kilos mehr als sonst zur Premiere in die Lagunenstadt kam - spielt einen Familienvater, dessen Ehefrau (Gwyneth Paltrow) nach einer Asienreise schwer erkrankt und das erste Todesopfer in den USA wird. Kate Winslet gibt eine Medizinerin, die das Virus erforschen will; Jude Law einen investigativen Journalisten und Marion Cotillard eine Mitarbeiterin der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
„Alle Anzeichen für die Krankheit sollten stimmig sein“, erklärte Soderbergh. Es sei ihm wichtig gewesen, dass die Szenen nicht übertrieben, sondern „realistisch und plausibel“ dargestellt wurden. Auch US-Schauspielerin Paltrow konnte diesen Ansatz verstehen. „Der menschliche Geist möchte helfen“, war sich die 38-Jährige sicher.
„Ich glaube aber, dass es ein sehr anderes Szenario ist, wenn man jemandem bei einer Flut oder deren Folgen hilft.“ Denn das könne einem selbst eher nicht schaden. „Ein Virus dagegen kann dich umbringen“, so Paltrow. Kontakte zu anderen Menschen könnten dann gefährlich sein. „Du kannst in so einer Situation kein Held sein - es sei denn, du willst sterben.“