Stars, Party und Politik: 66. Berlinale eröffnet
Berlin (dpa) - Mit Hollywoodrummel hat die 66. Ausgabe der Berlinale ihre Eröffnung gefeiert. Für Jurypräsidentin Meryl Streep gab es am Donnerstagabend im Festivalpalast großen Applaus - und die Gäste erhoben sich von ihren Sitzen.
George Clooney war mit seiner Ehefrau Amal angereist. Clooney nahm sich viel Zeit, um Autogramme zu schreiben und in Handy-Kameras zu lächeln.
Am heutigen Freitag hat der Schauspieler eine politische Mission: Er will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) treffen und mit ihr über Flüchtlinge sprechen. „Wir wollen sie fragen, was wir tun können“, sagte Clooney. Die USA müssten sich mehr engagieren, forderte er. Der Hollywoodstar lobte Merkel für ihre Flüchtlingspolitik. „Ich bin absolut einverstanden damit.“
Der 54-Jährige gehört zu den Hauptdarstellern des Berlinale-Eröffnungsfilms „Hail, Caesar!“ der US-Regisseure Joel und Ethan Coen. Die Brüder brachten auch die Darsteller Tilda Swinton, Channing Tatum und Josh Brolin mit. Bei der Vorstellung gab es mehrfach Szenenapplaus.
Unter den Gästen waren zahlreiche Film- und Fernsehstars, darunter Elyas M'Barek, Iris Berben, Senta Berger, Sebastian Koch, Jasmin Tabatabai, Jessica Schwarz, Florian David Fitz und Volker Schlöndorff. Auch der chinesische Künster Ai Weiwei schaute vorbei. Der Kameramann und Lebenswerk-Preisträger Michael Ballhaus fehlte bei der Gala.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) warb für Solidarität mit Flüchtlingen. Diese kämen, weil sie in ihrer Heimat in bitterer Not lebten, so Müller. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) unterstrich den politischen Charakter des Festivals. „Kultur öffnet Welten - und besonders tut das der Film“, sagte Grütters.
Moderatorin der Eröffnungsgala war Comedystar Anke Engelke. Sie riss Gags über die Obergrenzen-Debatte bei Flüchtlingen oder das pannengeplagte Berlin und teilte auch einmal in Richtung „Nazideutschland“ und Leipzig aus.
Die Komödie „Hail, Caesar!“ spielt Anfang der 50er Jahre und erzählt von den Skandalen hinter den Kulissen eines großen Hollywoodstudios. Nach der Eröffnung gab es eine große Party. Bis zum 21. Februar zeigt die Berlinale, eines der wichtigsten Festivals der Welt, in verschiedenen Reihen mehr als 400 Filme. Ins Bären-Rennen gehen 18 Regiearbeiten, darunter ein Film aus Deutschland („24 Wochen“).