Tilda Swinton erhält beim Filmfest Douglas-Sirk-Preis
Hamburg (dpa) - Die britische Schauspielerin Tilda Swinton („Die Chroniken von Narnia“) ist auf dem Hamburger Filmfest mit dem Douglas-Sirk-Preis geehrt worden.
„Interdisziplinär, mutig, stilsicher und politisch. Diese Adjektive und noch viel mehr stehen für das Leben und Arbeiten von Tilda Swinton“, begründete Festivalleiter Albert Wiederspiel seine Wahl. „Sie ist eine Erscheinung.“
Die 52-Jährige sagte am Mittwochabend in ihrer Dankesrede, der Preis sei ihr besonders wichtig. Während der Dreharbeiten des Films „Only Lovers Left Alive“, der nach der Verleihung erstmals in Deutschland gezeigt wurde, sei ihre Mutter gestorben. Swinton wolle daher zunächst eine Drehpause einlegen.
Der Film des US-Regisseurs Jim Jarmusch, ein träumerisches Vampir-Drama, wurde zum Teil in der Hansestadt gedreht. Swinton, die bereits 1992 in der Virginia-Woolf-Verfilmung „Orlando“ als androgyner Mensch weltweit Furore gemacht hatte, entstammt einem der ältesten schottischen Adelsgeschlechter und wuchs auf einem Schloss auf. In ihrer Jugend war die studierte Sozialwissenschaftlerin und Anglistin in der Kommunistischen Partei aktiv. Nach dem Studium in Cambridge schloss sie sich für kurze Zeit der angesehenen „Royal Shakespeare Company“ an.
1986 debütierte Swinton als Filmschauspielerin in Derek Jarmans historischem Maler-Drama „Caravaggio“. Mit dem betont unkonventionellen 1994 gestorbenen Regisseur soll sie ebenso eng verbunden gewesen sein wie mit dem 2010 gestorbenen deutschen Aktionskünstler Christoph Schlingensief.
Mit dem Autor und Maler John Byrne und den gemeinsamen Zwillingen lebt Swinton in Schottland. Zugleich pflegt die 1,80 Meter große, rothaarige Schauspielerin seit Jahren eine Beziehung zu dem in Heidelberg geborenen Kollegen Sandro Kopp.