25 Jahre ZKM: Kunstzentrum feiert mit Kraftwerk
Karlsruhe (dpa) - Mit einem Auftritt der Elektropop-Band Kraftwerk hat das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Die Einrichtung versteht sich als Ort für Antworten der Kunst auf Fragen der digitalen Gesellschaft.
Kraftwerk erwies dem ZKM seine Referenz, indem dessen Fassade in eine 3D-Video-Installation zum Stück „Spacelab“ integriert wurde, so dass ein Raumschiff sachte durch die Straßen von Karlsruhe schwebt. Der Stiftungsratsvorsitzende Frank Mentrup sagte in seiner Ansprache, das Zentrum sei weltweit bekannter als in Deutschland. Es sei „in Karlsruhe daheim und in der Welt zu Hause, aber dazwischen fehlt manchmal die Zugkraft, die wir uns wünschen würden“.
Das ZKM wurde 1989 als öffentliche Stiftung der Stadt Karlsruhe und des Landes Baden-Württemberg gegründet. 1997 zog das Zentrum in die Halle einer ehemaligen Rüstungsfabrik aus dem Ersten Weltkrieg ein. Im Zweiten Weltkrieg mussten dort Zwangsarbeiter Munition produzieren. Mentrup (SPD), Oberbürgermeister von Karlsruhe, bezeichnete das ZKM als „ein wunderbares Beispiel für Konversion“, also für die Umwandlung der Rüstungsindustrie in eine zivile Nutzung. „Wo früher harte Munition geschaffen wurde, wird heute die Gesellschaft munitioniert für die Zukunft“, sagte er.
ZKM-Direktor Peter Weibel zog eine Linie von der Gründung des Kunstzentrums zum Fall der Mauer im gleichen Jahr: „Ost und West wurden durchlässig, und es begann die Globalisierung.“ Deswegen sei diese auch eines der wichtigsten Themen im ZKM. Seit der Gründung zählte das Zentrum 300 Ausstellungen und 600 Gastkünstler.
„Manche fragen sich: Gibt es überhaupt so viel gute Kunst?“ Weibel gab die Antwort, dass sich die Abkürzung ZKM auch als „Zukunft für Kunst und Medien“ oder als „Zentrum für kreative Mitarbeiter“ übersetzen lasse.