Der Führungswechsel ist ein Stilwechsel
Die „Große Düsseldorfer Kunstausstellung NRW“ zwischen Könnern und Epigonen.
Düsseldorf. Führungswechsel sind immer auch Stilwechsel. Das kündigt sich jetzt bei der"Großen Kunstausstellung NRW Düsseldorf" an. Ausgerichtet wird sie seit 1902 vom Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen, dessen Vorsitzender Axel Vater nun den Stab an Jürgen Gromoll übergibt. Damit einher geht ein Relaunch der "Großen Düsseldorfer", der der lange beklagten Werkfülle und der Überalterung der Künstler abhelfen soll. Erste Erfolge sind jetzt bei der Präsentation im Museum Kunst Palast zu sehen. Die "Große Düsseldorfer" bleibt zwar eine Verkaufsausstellung, hat sich aber einen musealeren Touch gegeben. Gerade einmal 250 Werke von 154 Künstlern wurden von der siebenköpfigen Jury angenommen. In den vergangenen Jahren waren es meist doppelt so viele. Nun können die ausgestellten Werke ihre Wirkung unbeeinträchtigt entfalten - und das, obwohl alle Genres von der Fotografie über Plastik, Installation, Videoarbeit, Grafik bis Malerei vertreten sind. Gerade die unübersehbar dominante Malerei, die die beiden Säle im ersten Stock beherrscht, schwächelt aber nach wie vor. Sicher, da ist die 27-jährige Sala Lieber, der der Förderpreis der Großen Kunstausstellung zugesprochen wurde. Ihre großformatigen Ölgemälde (7000 Euro) arbeiten mit spätbarockem Figurenprogramm in satter Fleischlichkeit vor arabeskem Hintergrund. Sie erweist sich als ein Versprechen für die Zukunft. Ansonsten sieht man viel Epigonales; geradezu erschreckend die Einfallslosigkeit der "abstrakten" Werke.