Hier gibt es Kunst satt. Werke von Joseph Beuys, Imi Knoebel, Blinky Palermo, Sigmar Polke und Gerhard Richter stehen am Anfang der Ausstellung, die das Bonner Kunstmuseum bis zum 24.Oktober zeigt. Sie bilden den historischen Kern. Dazu haben die Kuratoren des Hauses Künstler der älteren Generation wie Bernd und Hilla Becker, Tony Cragg, Jürgen Klauke und Rosemarie Trockel eingeladen. Diese wiederum schlugen Nachwuchskünstler vor, und das alles wurde zu einer Gesamtschau von 33Teilnehmern verknüpft.

Museumsintendant Stephan Berg hat die Ausstellung bewusst in dieses Jahr gelegt. Sie soll die südliche Ergänzung zu den großen Jahresfestivals Kulturhauptstadt Europa Ruhr 2010 und der Quadriennale 2010 in Düsseldorf sein.

Auf dem Weg durch die Räume im ersten Stock begegnet dem Besucher Harmonisches und Widersprüchliches, Humorvolles und Philosophisches. Skulpturen und Objekte überwiegen. Viele Künstler haben für die Bonner Schau neue Werke geschaffen.

Georg Herold etwa, der seit mehr als 30 Jahren mit Ziegelsteinen, Dachlatten, Strumpf- und Unterhosen, Bindfäden, Knöpfen und Handtaschen arbeitet, lehnt eine übergroße Männerfigur aus eben diesen Materialien lässig an die Wand. "Die Sonne um Mitternacht schauen" heißt der Beitrag von Katharina Sieverding. In einem abgedunkelten Raum läuft eine Drei-Minuten-Filmschleife mit mehr als 1000 Einzelaufnahmen der Nasa von der Sonne - eine intensive Erfahrung mit dem Symbol für Leben und Tod.

Auf Fotos basieren auch die "Oceans"-Bilder von Andreas Gursky. Sie zeigen sämtliche Ozeane der Erde sowie die sie begrenzenden Kontinente. Für das Festland griff er auf Satellitenbilder zurück, die Ozeane hat er am Computer malerisch erstellt.