Ein Haus für die Konzeptkunst der Hanne Darboven
Hamburg (dpa) - Hanne Darboven (1941-2009) gehört zu den wichtigsten Konzeptkünstlerinnen der Gegenwart. Um ihre Werke wissenschaftlich zu erforschen und der Allgemeinheit zugänglich zu machen, hat die Hanne Darboven Stiftung ihr ehemaliges Wohnhaus im Hamburger Süden zurückgekauft.
„Es ist mir ein persönliches Anliegen, Werk und Vermächtnis von Hanne Darboven in unserer Stadt einen dauerhaften Platz einzuräumen, da uns neben Verwandtschaft eine tiefe Freundschaft verband“, sagte ihr Cousin, der Kaffee-Unternehmer und Vorstandssprecher der Stiftung, Albert Darboven, am Mittwoch. Die Villa ist das ehemalige Stammhaus des Kaffeeunternehmens J. W. Darboven, in dem Hanne Darboven bis zu ihrem Tod wohnte.
Im Erdgeschoss der Villa sollen in Zukunft Ausstellungen für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Im Obergeschoss bietet sich genug Platz, um die Arbeiten wissenschaftlich zu erfassen. Die Evaluierung ihrer Werke ist besonders wichtig für den zwischen 2013 und 2017 geplanten Hanne-Darboven-Ausstellungszyklus, der im Herbst 2013 in den Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg beginnen wird. Weitere Museen in Europa bereiten die Fortsetzung der Ausstellungsreihe bereits vor.
Nach ihrem Studium in Hamburg hatte Hanne Darboven ihre Ausbildung 1966 in New York fortgesetzt. Beeinflusst von Künstlern der Minimal Art, fand sie früh zu einer eigenen Ausdrucksform. Bekannt wurde sie durch ihre Schreibzeichnungen, die auf Zahlenoperationen, Ausschreibungen von Ziffern, sowie rhythmischen Linien und Durchstreichungen beruhen. Dabei ging es ihr vor allem um die Strukturierung von verrinnender Zeit und Erinnerung. Hanne Darboven hatte die nach ihr benannte Stiftung im Jahr 2000 gegründet und ihren gesamten künstlerischeren Nachlass der Stiftung vermacht.