Ein Kunstfälscher gibt Auskunft über sein Leben

Wolfgang Beltracchi hat zwei Jahre nach seiner Verurteilung eine Autobiografie veröffentlicht: Von Reue ist nur selten die Rede.

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Düsseldorf. Endlich packt er aus. Der verurteilte Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi, der dem Kunstmarkt massenweise falsche Werke berühmter Künstler der Vorkriegsavantgarde unterjubelte und Millionen kassierte, hat seine Autobiografie geschrieben. Nachdem der Prozess gegen Beltracchi und seine Frau Helene 2011 nach wenigen Verhandlungstagen mit einem Deal endete, war es nur eine Frage der Zeit, wann die Bekenntnisse des Althippies auf den Markt kommen. Der Prozess hatte die brennendsten Fragen offen gelassen.

Nun öffnet Beltracchi in dem Buch „Selbstporträt“ sein Schatzkästchen, bringt Ordnung in die Masse von Fälscherwerke, mit denen er den Markt überschwemmte, fügt das ein oder andere bisher polizeilich wohl nicht bekannte Werk hinzu und gibt Einblick in seine über Jahrzehnte ausgefeilte Fälschertechnik. Abgesehen davon, dass von Reue oder Schuldbewusstsein in dem Buch selten etwas zu spüren ist, hat Beltracchi ein literarisches Roadmovie vorgelegt, das sich spannend von der ersten bis zur letzten Seite liest. dpa

“ Helene und Wolfgang Beltracchi: „Selbstporträt“, Rowohlt Verlag, 608 Seiten, 29,95 Euro.