Grundstein gelegt Neues Bauhaus-Museum Weimar soll bis 2019 stehen
Weimar (dpa) - Das 1919 in Weimar gegründete Staatliche Bauhaus bekommt an seinem Ursprungsort ein repräsentatives Museum aus Glas und Beton. Am Freitag wurde der Grundstein für den mehr als 22 Millionen Euro teuren Bau gelegt.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sagte: „Das Bauhaus ist weltweit eine Art Synonym für die Moderne an sich geworden und zeigt, wie stark Ideen Maßstäbe setzen können.“ Es sei eines der erfolgreichsten deutschen Exportartikel des 20. Jahrhunderts.
Bis zum Gründungsjubiläum der Architektur- und Designschule 2019 soll der Beton-Kubus mit Glasbändern stehen. Auf rund 2250 Quadratmetern sollen dann ausgewählte Objekte Vorgeschichte, Entwicklung und Nachwirkungen des Bauhauses erzählen.
Das Neue Bauhaus-Museum entsteht an einem der kompliziertesten und spannendsten Orte der Stadt - an der Schnittstelle zwischen dem klassischen Weimar und dem einstigen NS-Gauforum. Die sensible bauliche Einordnung sei eine große Herausforderung und Chance, sagte Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke). Auf dem einst vernachlässigten Areal soll ein neues Museumszentrum entstehen - mit Neuem Museum, der geplanten Zwangsarbeiter-Ausstellung der KZ-Gedenkstätte Buchenwald im NS-Gauforum und dem Neuen Bauhaus-Museum.
Den geometrisch strengen Beton-Kubus gliedern horizontale Glasbänder und unterbrechen nur wenige Fenster. Walter Gropius hatte das Bauhaus 1919 gegründet, 1925 musste es wegen reaktionärer Tendenzen in Thüringen nach Dessau ziehen. Später ging es nach Berlin, wo es auf Druck der Nationalsozialisten 1933 geschlossen wurde. Seine Künstler, darunter auch Gropius, zogen in alle Welt. In Tel Aviv etwa entstand eine der größten Bauhaus-Areale.
Laut Grütters zeigt die Vorbereitung des Jubiläums auch, dass die Bauhausstätten in Weimar, Dessau und Berlin nicht mit eineinander konkurrieren, sondern eng zusammenarbeiten. Die drei ergänzten sich und gehörten zusammen, sagte sie. In Dessau wird ebenfalls ein neues Museum gebaut, das in Berlin wird entscheidend erweitert.
2007 hatte der Bundestag beschlossen, dass der Ursprungsort Weimar ein neues Bauhaus-Museum braucht. Bis jetzt werden Exponate in einem Provisorium gezeigt. Allein die Standortsuche dauerte mehrere Jahre. Es gab bis zuletzt immer wieder Einsprüche und Proteste.
Erste Planungen der Klassik Stiftung Weimar gingen davon aus, dass der Architekturentwurf der Berlinerin Heike Hanada bereits 2014 hätte verwirklicht sein sollen. Der Termin wurde immer wieder verschoben und ist jetzt auf Ende 2018/Anfang 2019 terminiert. Sowohl Grütters als auch Hoff sicherten der Stiftung jegliche Unterstützung zu.