Emotionaler Aufruf Portemonnaie nach Facebook-Post gefunden

Leichlingen. · Nur einen Tag, nachdem Mark Grasekamp auf Facebook schrieb, fand sich die Börse wieder.

Der 34-jährige Mark Grasekamp ist dankbar für die Hilfe der Social-Media-Nutzer.

Foto: Mark Grasekamp

34 Jahre wurde Mark Grasekamps Verlobte am vergangenen Samstag – das sollte gefeiert werden. Ausreichend Getränke wollte Grasekamp am Freitag kaufen. Unterstützt wurde er dabei vom extra aus der Pfalz angereisten Bruder. Grasekamp legte seinen Geldbeutel in ein Körbchen am Einkauswagen. Eigentlich wollte der 35-Jährige den Wagen nicht unbeaufsichtigt lassen. Doch dann fehlte den Brüdern etwas aus dem Nebengang. Der vollgepackte Wagen blieb „nur kurz“ stehen – das reichte dem mutmaßlichen Dieb. „Und dabei haben wir extra noch Getränke draufgestellt, damit man die Geldbörse nicht direkt sieht“, sagt Grasekamp. Er sei überrascht gewesen über die Dreistigkeit des Diebs. „Wir hätten ja jeden Augenblick um die Ecke kommen können.“

Eine Stunde lang versuchten die Brüder zu rekonstruieren, wo sie überall waren. „Ich habe echt gedacht, ich hätte das Portmonee in eine Colakiste gelegt“, sagt Grasekamp. Die Suche blieb erfolglos. Auf dem Nachhauseweg kontaktierte Grasekamp die Polizei. „Die Beamten ermutigten mich, noch bis Montag zu warten. Denn oftmals werde so ein Portmonee irgendwo hingeschmissen.“

Mark Grasekamp schrieb
in zwei Facebook-Gruppen

Viel zu erbeuten gab es bei alledem nicht: Etwa 2,80 Euro waren in der Börse. Der Verlust von Ausweisen, Führerschein und Karten versprach aber teuer zu werden. Und das Babyfoto seines Sohnes war noch schwerer zu ersetzen.

„Am Sonntag hatte ich die Idee, die Geschichte zu posten“, sagt Grasekamp. In den Facebook-Gruppen „Leichlingen Info & offenes Forum“ und „Liebe Witzheldener“ hoffte er vielleicht sogar denjenigen zu erreichen, der die Börse gestohlen hatte. „Es ging rasend schnell“, sagt Grasekamp. 27 Mal wurden die Beiträge geteilt. Mit Erfolg: Bereits am Montag meldeten sich die zwei Finderinnen via Facebook. 200 Meter entfernt von dem Getränkeladen lag die Geldbörse auf einem Discounter-Parkplatz. „Da war ich nicht“, sagt Grasekamp. Karten, Ausweise und auch das Babyfoto waren noch vorhanden, die 2,80 Euro allerdings fehlten. „Fünf Cent sind noch drin.“

Ob er tatsächlich den Schuldigen mit seinem Post erreicht hat, weiß der Witzheldener nicht. Für eine Entschuldigung würde er von einer Anzeige absehen, teilte er in einem zweiten Beitrag mit. Ansonsten hoffe er auf eine Auswertung der Überwachungskameras.