Langenfeld LVR-Klinik für ökologische Umgebung ausgezeichnet

Langenfeld. · Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) investiert aktuell hohe Millionenbeträge in seine Einrichtungen.

Nach unerwartet langer Bauzeit wurde auf dem Gelände der Langenfelder LVR-Klinik im November Haus 60 mit 144 Betten für die Abteilungen Allgemeinpsychiatrie und Suchtkrankheiten eröffnet.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) steckt aktuell viel Geld in seine psychiatrischen Einrichtungen in und um Langenfeld. Nach der Eröffnung von drei wichtigen Millionenbauten in den vergangenen Monaten stehen nun viele weitere Investitionen an, berichtet Holger Höhmann. Vor den Stadtpolitikern im Sozialausschuss gab der Chef der Langenfelder LVR-Klinik mit aktuell 1082 Voll- und Teilzeitstellen einen Lagebericht.

Neueröffnungen: Erst im November 2019 gingen auf dem Parkgelände der LVR-Klinik an der Kölner Straße zwei Großprojekte in Betrieb: Erstens das für rund 31 Millionen Euro errichtete Haus 60 mit 144 Betten für die Abteilungen Allgemeinpsychiatrie und Suchtkrankheiten; und zweitens die nach einem 2,8 Millionen Euro teuren Umbau in Haus 52 entstandene Wahlleistungsstation mit Hotelkomfort für Patienten mit Privat- oder Zusatzversicherung. Ebenfalls nagelneu ist das Gerontopsychiatrische Zentrum an der Lessingstraße in Langenfeld. Seit September bietet dieses für 4,5 Millionen Euro errichtete GPZ innenstadtnah eine Ambulanz und eine Tagesklinik mit 20 Plätzen für ältere Menschen mit seelischen Störungen wie Depressionen, Lebenskrisen, Demenz oder chronischen Psychosen. „Die Nachfrage nach diesen 20 Plätzen ist sehr groß“, sagt Höhmann. „Es gibt eine lange
Warteliste.“

Laufende und anstehende Bauvorhaben sind aufwändig

Sehr aufwändig ist die seit langem laufende und letztes Jahr richtig angepackte Sanierung der 1900 erbauten Kirche auf dem Gelände der LVR-Klinik. Das festgestellte Schadensausmaß war laut Höhmann groß: Feuchtigkeit im Mauerwerk, verfaulte Dachbalken, Holzwurmbefall sowie eine Absenkung der Decke. Wegen des maroden Zustands dieser für beide christliche Konfessionen gedachten Simultankirche sammelt der Förderverein der LVR-Klinik seit sechs Jahren Spenden. Höhmann zufolge liegen die Gesamtkosten des ersten Bauabschnitts mit Dach und Gebälk bei rund 900 000 Euro. Neben den Spenden sollen 70 000 Euro aus dem NRW-Denkmalförderungsprogramm, Stiftungsgeld sowie der LVR dies finanzieren. Nach der Wiedereröffnung im Sommer soll die Backsteinkirche laut Höhmann nicht nur für Gottesdienste nutzbar sein. Es werde eine Zwischendecke eingezogen. So sei Raum für ein Klinik-Museum, Ausstellungen, die Bibliothek, Toiletten und eine kleine Küche. „Unter Aufsicht der Bibliotheksmitarbeiterin kann die Kirche dann häufiger geöffnet sein.“ Zusätzlich zur Kirchensanierung werden auf dem Langenfelder Klinikgelände aus dem LVR-Investitionsprogramm nach Höhmanns Angaben auch noch die Klinikküche erneuert sowie zwei neue Stationsgebäude (Haus 50 und 51) errichtet.

Nachhaltigkeit: Die LVR-Klinik ist nach Angaben von Pressesprecherin Martina Schramm jetzt beim Europäischen Krankenhauskongress in Gent ausgezeichnet worden. Dort habe es für die Langenfelder in einem Wettbewerb den zweiten Platz wegen der ökologischen Umgebung und Architektur gegeben, die den Heilungsprozess der Patienten unterstützten. Bei der umweltfreundlichen Gestaltung des großzügigen Parkgeländes arbeitet die LVR-Klinik laut Schramm seit 2017 mit dem Naturschutzbund (Nabu) zusammen. Ein großes Vogelschutz-Projekt fließe in die Arbeit mit den Patienten ein: „Dabei werden die mehr als 30 Vogelarten auf dem Klinikgelände beobachtet“, berichtet Schramm, „Patienten stellen Vogelhäuser in Arbeitstherapie-Gruppen her und füttern die Tiere ganzjährig. Andere Projektgruppen arbeiten an der Renaturierung der Fauna auf dem Klinikgelände und siedeln Blumenbeete an.