Kommentar Darum sollte man Handyverträge künftig öfter wechseln

Meinung | Berlin · Allein die jedes Jahr sehr hohen Beschwerdezahlen bei der Bundesnetzagentur nicht nur im Telekommunikationsbereich zeigen, dass es noch viel Luft nach oben gibt für den Gesetzgeber, um die Verbraucher besser vor unlauteren Methoden der Anbieter zu schützen.

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Justizministerin Christine Lambrecht setzt nun das um, was ihre Vorgängerin Katarina Barley als Eckpunkte vor einigen Monaten vorgelegt hat. Gut so.

Denn der Kunde ist immer noch viel zu oft der Dumme, wenn es um Verträge, Laufzeiten und Anbieterwechsel geht. Mitunter entpuppen sich die günstigen Offerten als Kostenfallen, weil man das Sternchen neben dem preislichen Super-Schnäppchen übersehen hat. Und wer dem Symbol doch folgt, verirrt sich im Kleingedruckten zu den Kündigungsfristen. Die schöne „Flat für alle Netze“, das hohe „Highspeed-Daten-Volumen“ oder das „Fitness-Abo all inclusive“ können dann so richtig teuer werden.

Das muss sich in der Tat ändern. Der Preiskampf allein in der Mobilfunkbranche ist immens, und auch von der sich ständig verbessernden Technik-Welt muss der Kunde leichter profitieren können als bisher. Ohne Zwangsknebelung. Viele Anbieter haben übrigens bereits verstanden, dass Flexibilität ein Lockmittel ist und man über die Kürze der Laufzeiten die Attraktivität des eigenen Angebotes steigern kann. So sind viele Streaming-Dienste ganz einfach monatlich per Mausklick kündbar. Es geht also.

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Das Vorhaben hat freilich auch seine Schattenseite. Vor allem im Handybereich. Das Top-Handy für eine Handvoll Euro wird es womöglich künftig nicht mehr geben, wenn der daran gekoppelte Vertrag nur noch ein Jahr lang laufen darf. Außerdem dürften die Preise erst einmal leicht ansteigen. Dem können die Kunden aber begegnen. In dem sie ihre neuen Möglichkeiten ausgiebig nutzen und häufiger wechseln.