Noch zwei Siege bis zum Stanley Cup: Bruins nun vorn

Boston (dpa) - Auftrag ausgeführt: In Armeekluft berichtete Eishockey-Verteidiger Dennis Seidenberg, wie die Boston Bruins in der Finalserie der NHL erstmals die Führung gegen die Chicago Blackhawks erobert hatten.

„Sie hatten ein paar gute Chancen. Aber wir haben es die meiste Zeit ganz gut geschafft, sie fernzuhalten“, sagte der deutsche Nationalspieler nach dem 2:0-Heimsieg. Boston liegt in der Finalserie nun 2:1 vorn und braucht noch zwei weitere Siege, um wie vor zwei Jahren erneut den Stanley Cup zu gewinnen. Bereits an diesem Mittwoch können die Bruins ihren Vorsprung mit einem weiteren Heimsieg ausbauen, ehe es am Samstag in Chicago weitergeht.

Seidenberg lobte nach dem Arbeitssieg am Montagabend den erneut starken Torhüter Tuukka Rask. Der 26 Jahre alte Finne wehrte alle 28 Schüsse ab. Neben den Toren von Daniel Paille (23.) und Patrice Bergeron (35.) im zweiten Drittel sorgte die Vorstellung von Task dafür, dass die Partie nach regulärer Spielzeit endete. In den ersten beiden Begegnungen in Chicago hatte es insgesamt vier Verlängerungen gegeben.

„Tuukka scheint immer noch eine Parade zu zeigen. Wir räumen dann die Rebounds weg“, erklärte Seidenberg in einer tarnfarbenen Jacke, auf der das Emblem der Bruins sowie eine amerikanische Fahne prangten. Der 31-jährige gebürtige Schwenninger stand gut 25 Minuten auf dem Eis, etwas mehr Eiszeit erhielt unter den Feldspielern nur Seidenbergs Kollege Zdeno Chara. Der slowakische Hüne hakte den Sieg vor den 17 565 Zuschauern im TD Garden schnell ab. „Es ist schön, gewonnen zu haben. Wir führen 2:1. Wir müssen uns auf das nächste Spiel vorbereiten“, sagte Chara.

Sein Landsmann Marian Hossa war indes die tragische Figur. Der Stürmerstar wärmte sich zwar auf, spielte dann aber zur allgemeinen Überraschung nicht. Chicagos Trainer Joel Quenneville erklärte nach der Partie, Hossa leide unter einer Oberkörperverletzung, habe sich die Blessur aber nicht beim Aufwärmen zugezogen. Die Blackhawks hoffen nun auf Hossas Einsatz am Mittwoch.

Statistisch gesehen stehen die Chancen für Chicago nach dem bislang letzten Titel vor drei Jahren nicht gut. Nach einem 1:1-Zwischenstand in den Finals wurde in 21 von 25 Fällen die Mannschaft Meister, die das dritte Endspiel gewann. Womöglich ist in Spiel vier aber das Eis nicht mehr so heiß wie noch am Montag. Seidenberg berichtete, die Qualität der Spielfläche sei nicht gut gewesen. Ein Grund könnten die warmen Außentemperaturen sein, zudem hatten die Rolling Stones in der Vorwoche die Halle gerockt.