Proteszug über den Europaring „Fridays for Future“ mobilisiert 250 Menschen in Leverkusen
Leverkusen. · Kinder der Kita Nikolaus-Groß-Straße sahen sich die Demo an.
In Leverkusen schloss sich die Ortsgruppe der „Fridays for Future“-Bewegung den weltweiten Protesten am Freitag an. Es ist bereits das 15. Mal, dass vorwiegend Schüler in der Chemiestadt für eine konsequentere Klimapolitik demonstrieren. Dabei zog ein Protestzug von rund 250 Menschen über den Europaring. Damit liegt die Beteiligung im durchschnittlichen Rahmen der Bewegung in Leverkusen. Deren Sprecher Falko Schröder verliert trotzdem nicht den Mut: „Es ist ein Protest bei Wind und Wetter – es war uns schon klar, dass weniger Teilnehmer kommen würden“, sagte er.
Ende September waren zum Vergleich noch über 700 Schüler, Eltern und Großeltern in der Stadt auf den Beinen gewesen um sich den Protestierenden anzuschließen. Sicher, erläuterte Schröder, hätte die Wucht der Bewegung über die Monate abgenommen. Doch blieben die Demonstrationen weiter unangenehm und brächten das Thema in die Öffentlichkeit.
Den Klimanotstand, den das EU-Parlament am Donnerstag ausgerufen hatte, empfindet der 15-Jährige jedoch nur als Symbolik – „auch, wenn sie in die richtige Richtung geht“. Etwas, dass sich der Schüler und seine Mitstreiter auf die Fahne schreiben. „Als Teil einer Bewegung haben wir das erreicht“, betonte er.
Ein Mann nannte den Besuch
der Kita-Kinder „Gehirnwäsche“
Andere Demo-Teilnehmer waren weniger optimistisch. Hildegard Westermann und John Bachem sind wahrscheinlich mit die ältesten Demonstranten, und vorwiegend nicht für sich selbst vor Ort: „Wir machen das für unsere Enkelkinder“, sagte Westermann. Sie lobte das Engagement der Jugend. Und Bachem führte bedenkend aus: „Unsere Enkel werden vermutlich nicht die Vielfalt erleben, wie wir es tun konnten.“
Gleich auf der anderen Seite der Kundgebung, bei der acht Redner vor die rund 250 Personen traten, versammelten sich Kinder der Kita Nikolaus-Groß-Straße. Deren Leiterin Beate Redlich-Stadler bestätigte das Einverständnis der Eltern für die Teilnahme. Auf dem Hinweg war der Gruppe aber wenig Verständnis entgegen gebracht worden. Ein Mann hatte Redlich-Stadler Gehirnwäsche bei den Kindern vorgeworfen. „Ich habe dann gesagt, wir gingen jetzt den Planeten retten – auch für ihn“, sagte sie.
Einen ungewöhnlichen Anblick boten drei Busfahrer, die durch das Mikrofon vor dem Rathaus eine Ansage machten. Sie forderten Geschlossenheit, mit der die Menschen alles schaffen könnten. Die Politik versuche, die Leute gegeneinander auszuspielen. Sie forderten eine Verkehrswende und mehr Busse.