NRW Anthony Hopkins berührt in neuem Film „The Father“

Kempen · (aflo) Dass man über Anthony Hopkins nicht mehr viel sagen muss, versteht sich fast von selbst. Spätestens seit dem Grusel-Thriller „Das Schweigen der Lämmer“ ist der heute 83-jährige Brite einem breiten internationalen Publikum bekannt.

Anthony Hopkins als Anthony und Olivia Colman als Anne in einer Szene des Films „The Father“.

Foto: dpa/Sean Gleason

Er hat unzähligen Filmen seinen Stempel aufgedrückt und dabei mit seiner besonderen Schauspielkunst das Publikum in seinen Bann ziehen können.

Dass ihm das auch im fortgeschrittenen Alter noch immer blendend gelingt, zeigt sein aktueller Film „The Father“, für den er nach „Schweigen der Lämmer“ seinen zweiten Oscar als bester Schauspieler erhielt.

Regie führte bei seinem Filmdebüt der französische Theater-Autor Florian Zeller, der gemeinsam mit Christopher Hampton auch das Drehbuch schrieb.

Ursprünglich hatte Zeller das Stück „Le pére“ erdacht und 2012 auf die französischen Theaterbühnen gebracht. Zwei Jahre später wurde Zeller mit dem „Molière“ für das beste Theaterstück ausgezeichnet.

Später erfolgten Aufführungen in Großbritannien und in New York, wo Frank Langella für seine Hauptrolle mehrfach ausgezeichnet wurde. Christopher Hampton schrieb diese englische Adaption, was ihn für das Drehbuch später prädestinierte. Erstmals verfilmt wurde der Stoff 2015 von Philippe Le Guay 2015 unter dem Titel „Floride“ mit Jean Rochefort und Sandrine Kiberlain in den Hauptrollen.

In dem Film geht es um Anthony (Anthony Hopkins), einem lebenserfahrenen und stolzen Mann im fortgeschrittenen Alter, der in seiner Londoner Wohnung lebt – und an starker Demenz leidet.

Obwohl sein Gedächtnis erkennbar nachlässt, weigert er sich, die Wohnung zu verlassen und besteht darauf, alleine zurecht zu kommen. Auch die Hilfe von einer Pflegekraft lehnt er brüsk und vergrault sie aus dem Haus.

Dementsprechend macht sich seine Tochter Anne (Olivia Colman) große Sorgen um ihren Vater. Und sie eröffnet ihm, dass sie nach Paris zu ihrem neuen Lebenspartner Paul (Rufus Sewell) ziehen möchte, den sie liebt.

Bei dessen Besuch kann Anthony nicht einordnen, um wen es sich handelt. Und es wird immer deutlicher: Personen, Orte, Zeiten, alles vermischt sich im Kopf des Rentners, den Anthony Hopkins redegewandt, starrköpfig, extrem charmant und zugleich böse darzustellen vermag – und Demenz so auf einmalige Weise erfahrbar macht. Der Film „The Father“ läuft in den Kempener Lichtspielen jeweils um 20 Uhr.