Arztmangel Auch in NRW-Städten gibt es zu wenig Kinder- und Jugendärzte

Düsseldorf · Der Arztmangel betrifft im Bereich Kinder- und Jugendärzte nicht mehr nur ländliche Regionen. Auch in Städten können Kleinkinder nicht immer für Vorsorgeuntersuchungen angenommen werden.

Ein Säugling wird bei einer Vorsorgeuntersuchung in der Praxis von einem Kinderarzt mit einem Stethoskop abgehört.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Der Ärztemangel greift nach Beobachtungen von Kinder- und Jugendärzten inzwischen vom Land auch auf die Städte Nordrhein-Westfalens über. Das berichtete der Sprecher des Berufsverbands, Axel Gerschlauer, der „Rheinischen Post“ (Dienstag). Auch in größeren Kommunen mache sich nun bemerkbar, dass Kinder wegen Versorgungslücken nicht immer für U3-Untersuchungen aufgenommen werden könnten. „Das kannte man bislang nur vom platten Land. Der Trend ist leider unumkehrbar“, sagte der Bonner Kinderarzt.

Als wesentlichen Grund für die Misere führt der Verband der Kinder- und Jugendärzte Nachwuchsmangel infolge der hohen Arbeitsbelastung in dem Beruf an. „Die gut ausgebildeten Mit-Dreißiger überlegen sich das dreimal, ob sie sich mit einer Praxis selbstständig machen oder lieber mit geregelten Arbeitszeiten als Angestellte oder in einem Krankenhaus arbeiten wollen“, meinte Gerschlauer.

Nach Darstellung des NRW-Gesundheitsministeriums lässt sich dagegen kein landesweiter Mangel an Kinder- und Jugendärzten feststellen, wie die Zeitung berichtete. Vereinzelt könne es jedoch zu regionalen Versorgungsengpässen kommen. Tendenziell ließen sich allerdings auch im Kinder- und Jugendärztebereich bereits Nachwuchsprobleme feststellen - vor aber im ländlichen Bereich, hieß es aus dem NRW-Gesundheitsministerium.

( dpa/lnw)