Pferdesport Eduardo Pedroza gelingt auf Palmas ein Überraschungssieg
Eduardo Pedroza gelingt auf Palmas auf der Galopprennbahn ein Start-Ziel-Erfolg.
Heinz Jentzsch, der vor einigen Jahren verstorbene erfolgreichste Trainer des deutschen Galopprennsports mit über 4000 Siegen, hatte seine eigene Philosophie, was die Taktik in den Rennen anbetraf. „Wer vorne geht, wird nicht behindert“, war sein Credo und so wurden folgerichtig die Pferde seines Stalles meist an der Spitze geritten. Und gewannen über Jahrzehnte alles, was es zu gewinnen gab.
Daran mochte sich Eduardo Pedroza, 46, seit weit über zwanzig Jahren in Deutschland tätiger Jockey aus Panama am Samstag in Grafenberg erinnert haben. Im Hauptrennen der Veranstaltung, dem Diana Trial für dreijährige Stuten, übernahm er im Sattel der von Andreas Wöhler in Gütersloh trainierten Palmas sofort das Kommando und gab es bis ins Ziel nicht mehr ab. Was durchaus als Überraschung durchgehen konnte, denn sie war zuvor erst ein einziges Mal am Start gewesen, hatte dabei in Hannover gewonnen.
Für Rumbles of Thunder lohnte sich die weite Reise nicht
Die künftige Marschrichtung ist klar: „Sie läuft jetzt direkt im Henkel-Preis der Diana, vorher gibt es keinen weiteren Start“, meinte Wöhler. Die „Diana“ ist am 1. August mit einer Dotierung von 500 000 Euro eines der wertvollsten Rennen des europäischen Galopprennsports und ein anspruchsvolles Ziel. „Doch wenn man das Diana Trial gewinnt, dann ist diese nächste Aufgabe nur logisch“, so Wöhler. Das Preisgeld in Höhe von 8000 Euro, das nach dem Samstags-Rennen an den Besitzer von Palmas, die Frankfurter Familie Weil-Daßbach, überwiesen wird, ist gegenüber der Summe, die Anfang August winkt, fast bescheiden.
Normfliegerin und India belegten hinter Palmas die nächsten Plätze, sie werden zur Revanche gegen Palmas sicher antreten. Hingegen war die weite Reise, die Rumbles of Thunder von Marseille aus nach Düsseldorf angetreten hatte, vergeblich gewesen. Die Stute aus Frankreich, die dem engeren Favoritenkreis angehörte, endete im zehnköpfigen Feld nur auf dem vorletzten Platz. Jockey Mickaelle Michel musste danach dem nicht angereisten Trainer Jerome Reynier am Telefon minutenlang erklären, warum es schief gelaufen war. Ein Satz hätte vermutlich gereicht: Rumbles of Thunder war gegen die hiesige Konkurrenz einfach nicht gut genug.
Albrecht Woeste, Vizepräsident des Reiter- und Rennvereins, sah seine Stute Elegie im Hauptrennen chancenlos, doch gab es für ihn im Rahmenprogramm Grund für bessere Laune: Mit Bastiano und Byteria stellte sein Stall Grafenberg gleich zwei Sieger, die zudem am Platz trainiert werden, von Ertürk Kurdu und Sascha Smrczek.
Erstmals seit langer Zeit konnte wieder Publikum auf der Rennbahn begrüßt werden, 1000 Tickets waren in den Verkauf gekommen, was für die Stimmung nur von Vorteil war. Wie es dann am 1. August zum Saisonhöhepunkt aussieht, ist noch unklar.