Beim Närrischen Dienstag Prinzenpaar besingt Düsseldorf

Lohausen · Mit dem Närrischen Dienstag startete die Session vielversprechend in die heiße Phase.

Düsseldorfs größte Karnevalssitzung ging am Närrischen Dienstag im Maritim-Hotel über die Bühne.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Bis auf wenige kleine Patzer war beim „Närrischen Dienstag“ des Allgemeinen Vereins der Karnevalsfreunde (AVDK) alles wie vor der Corona-Pandemie. Die 1720 Narren im großen Saal des Maritim-Hotels am Flughafen, die Bühnenkünstler und der AVDK wollten feiern – und taten es auch ausgelassen. Doch die zweijährige Pause hatte bei einigen Mitgliedern der Prinzengarden wohl das karnevalistische „Rückenmark“ angegriffen: Beim großen Einmarsch von Prinz Dirk II. und Venetia Uasa fanden die „vorweg-Marschierenden“ den Bühnenaufgang nicht gleich. „Mal sehen, ob sie unfallfrei wieder runterkommen“, witzelte Sitzungspräsident Stefan Kleinehr.

Das Bühnenprogramm war wie üblich vollgepackt mit Ehrungen, Premieren, nachdenklichen und stimmungsvollen Aspekten. Mit dabei einiges vom Besten, dass der rheinische Karneval zu bieten hat, wie Brings, Kasalla, Höhner, Bläck Fööss, Guido Cantz, Bernd Stelter, Martin Schopps, Volker Weininger und das Tanzcorps Fidele Sandhasen und Bundesfanfarenkorps Neuss-Furth.

Es gab ein Liebeslied
und satirisches Kabarett

Angesichts der vielen kölschen Bands brachte das Prinzenpaar eine Weltpremiere auf die Bühne. „Auch in Düsseldorf wird gute Musik gemacht“, erklärte Dirk II. und sang los: „Dies ist ein Liebeslied auf die schönste Stadt der Welt. Ein Liebeslied, weil sie uns so gut gefällt. Düsseldorf hat ein Liebeslied verdient.“ 

Für die satirisch-kabarettistischen Töne sorgte vor allem Martin Schopps. Der Lehrer für Sport und Deutsch nahm den Digital-Unterricht während der Corona-Lockdowns und das allgemeine Bildungsniveau der Nachwuchs-Generation aufs Korn. „Viele glauben, dass Amazonen weibliche Paketboten sind.“

Im mehr als fünf Stunden dauernden Programm bejubelte das Publikum jeden einzelnen Punkt. Dabei wären einige Zuschauer beinahe gar nicht zum „Närrischen Dienstag“ gekommen, so wie „Putzfrau“ Christine: „Wir haben die Eintrittskarten vor drei Jahren gekauft und schon fast vergessen, dass wir sie hatten.“

So war Düsseldorfs wohl größte Karnevalssitzung der ideale „Opener“ für die heiße Phase der fünften Jahreszeit. Und auch die anderen Vereine können sich auf den Besuch der Prinzengarden freuen: Sie kam unfallfrei von der Bühne.