NRW Blumen für das Standesamt
Tönisvorst · Wo sonst nur schmuckloses Weiß den Besucher empfängt, blühen die Wände im wahrsten Sinne des Wortes formlich auf. Denn jetzt werden die Besucher des Tönisvorster Trauzimmers an der Hochstraße von einem Bildermeer aus Seerosen, Margeriten, Klatschmohn und Hyazinthen empfangen.
Der Grund für diese optische Veränderung ist die Ausstellung „Blumenlandschaften- dem Zufall auf der Spur“, die von den Kunstkursen der Abschlussklassen des Michael-Ende-Gymnasiums Tönisvorst gestaltet worden ist. Insgesamt 36 Acrylbilder hängen aktuell an den Wänden des Trauzimmers. Ein Teil der Bilder, die aus Platzgründen nicht berücksichtigt werden konnten, sind im ersten Stock des Schultraktes des Michael-Ende-Gymnasiums zu sehen.
Zu der Vernissage fanden sich eine Handvoll Abiturientinnen, die beiden Kunstlehrerinnen Monika Lauer und Gabriela Seeburg sowie die Direktorin der Schule Nicole de Bruyn und der Standesbeamte Kevin Schagen ein. Er hatte den Anstoß für die Ausstellung gegeben. „Im Trauraum hängt ja nicht allzuviel. Die Wände sind relativ kahl.“ Als ehemaliger Schüler des Gymnasiums nahm er Kontakt zu Gabriela Seeburg auf. Und die Gymnasiums–Fachvorsitzende des Bereichs Kunst zeigte sich für die Idee einer solchen Ausstellung aufgeschlossen.
Ursprünglich sollten die Arbeiten, die im November und Dezember des vergangenen Jahres fertiggestellt wurden, bereits zu Jahresbeginn gezeigt werden. Der Corona–Lockdown vereitelte allerdings diese Pläne.
Die Motive spiegelten den Titel der Ausstellung wieder, so Seeburg - das Experimentelle der Bilder das Zufallselement. Denn die Werke seien mit diversen Techniken gefertigt. Das sehe man erst, wenn man sich ihnen nähere. „Dann sieht man, dass sie gespachtelt, getropft oder im Spritzverfahren hergestellt worden sind.“ Und dadurch erhielten sie ihren künstlerischen Wert.
Mit dem Ergebnis ist Kevin Schagen vollkommen zufrieden. „Das muss ja auch thematisch passen. Aber die Schüler haben das mit der Natur und den Blumen super umgesetzt. Das wertet den Raum auf.“ Die ersten Rückmeldungen der Brautgesellschaften seien sehr positiv ausgefallen. Die Werke sollen etwa bis Ende Februar 2022 im Trauzimmer hängen.