Seit Generationen begeistern nicht nur Geschichten über Cowboys Mädchen und Jungen, auch Erzählungen über die indigenen Bewohner Amerikas, die mit Pfeil und Bogen auf die Jagd gehen, sind sehr beliebt. In der Reihe der beliebten Bogenbauseminare des Neanderthal Museums in Mettmann bekommen Interessierte von März bis Dezember wieder in Wochenendworkshops die Möglichkeit, ihre eigenen Bögen zu bauen.
Männer und Frauen ab 16 Jahren haben die Qual der Wahl, an was für einen Bogen sie arbeiten wollen. Denn: Gleich sieben verschiedenen Bogentypen stehen zur Auswahl. Gebaut werden kann etwa ein Wikingerbogen aus dem 10. Jahrhundert samt Pfeilen mit für die Zeit typischen Knochenspitzen, der einem Fund aus Haithabu nachempfunden ist. Zum anderen können die Teilnehmer auch an einem mittelalterlichen Langbogen inklusive Hornenden, selbst gedrehter Bogensehne sowie zwei Pfeilen mit Befiederung und Geweihspitzen werkeln. Aus dem dänischen Nydammoor stammt das Vorbild für den schlanken Nydambogen mit einer achteckig facettierten Spitze aus Geweih, der im 4. und 5. Jahrhundert verwendet wurde.
Entscheiden kann man sich aber auch für einen alamannischen Langbogen, der nach einem Fund aus dem 6. Jahrhundert in Süddeutschland gebaut wird oder einen Steinzeitbogen der circa 8000 vor Christus verwendet wurde. Zudem besteht die Möglichkeit, sich dem Bau eines Sudbury-Bogen nach dem Vorbild des Stammes der Wampanoag aus Nordamerika im 17. Jahrhundert zu widmen oder einen mit Sehne belegten und mit Naturfarben bemalten Bogen nach Vorbildern der indigenen Stämme der nordamerikanischen Prärieregion zu fertigen – inklusive dazugehöriger Pfeile mit Befiederung und Geweih-, Knochen- oder Feuersteinspitzen.
Wer Kinder hat, die das Thema Pfeil und Bogen interessant finden, für die wird ein extra Kursus angeboten. Dieser findet jedoch erst am 7. Februar 2026 statt. In „Steinzeitbogen für Mutter/Vater und Kind“ können Mädchen und Jungen im Alter von 7 bis 12 Jahren einen Bogen nach jungsteinzeitlichem Vorbild bauen, eine Bogensehne drehen und zwei Pfeile anfertigen.
Prähistoriker leitet
die Kurse
Geleitet werden die Workshops von Prähistoriker Johann Tinnes, der schon seit vielen Jahren Bogen, Pfeile und Zubehör nach archäologischen und völkerkundlichen Vorbildern baut und schon für viele Museen im In- und Ausland Repliken angefertigt hat. Im Rahmen der Seminare in der Steinzeitwerkstatt des Neanderthal Museums informiert er über die Geschichte von Pfeil und Bogen und gibt die erforderliche Anleitung für den Bogenbau. Darüber hinaus wird er die Workshopteilnehmer natürlich auch mit der praktischen Handhabung ihrer Bogen vertraut machen. Die notwendigen Werkzeuge für den Bogenbau werden zur Verfügung gestellt, es können aber auch eigene Werkzeuge mitgebracht werden.
Die Kurse finden jeweils samstags und sonntags und von 9 bis 18 Uhr an folgenden Wochenenden statt: 22./23. März, 5./6. April, 17./18. Mai, 28./29. Juni, 5./6. Juli, 9./10. August, 20./21. September, 11./12. Oktober, 15./16. November und 13./14. Dezember.
Die Teilnahme an den Workshops kostet 220 Euro. Für den besonders aufwendigen Bau des Prärieregion-Bogens werden zwei Workshop-Wochenenden benötigt – Kostenpunkt 385 Euro. Der Bau des Kinderbogens im kommenden Jahr kostet 100 Euro pro Kind. Ab einer Körpergröße des Kindes von 1,60 Meter erfolgt ein Aufpreis von 25 Euro.
Anmeldungen mit Angabe der Körpergröße für die Bemaßung der Bogenrohlinge und der vollständigen Adresse nimmt Seminarleiter Johann Tinnes unter der Mailadresse j.tinnes.pre-rec@arcor.de entgegen. Alternativ kann auch an der Museumskasse des Neanderthalmuseums, Talstraße 300, eine ausgefüllte und unterschriebene Anmeldung abgegeben werden.