Wahllokale, Kandidaten, Parteien Wichtige Fakten zur Bundestagswahl

Am 26. September 2021 findet die Bundestagswahl statt. Wer tritt in Mettmann und Erkrath an? Wie groß ist der Wahlkreis? Wie schnitten die Parteien vor vier Jahren ab? Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Eckdaten.

Am 26. September wird wieder ein neuer Bundestag gewählt.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Zu welchem Wahlkreis gehören Hilden und Haan?

Der Bundestagswahlkreis Mettmann I (Wahlkreis 104) umfasst neben Mettmann und Erkrath auch die Städte Hilden, Haan, Langenfeld und Monheim.

Michaela Noll (CDU) tritt nicht mehr an.

Foto: Büro Noll

Wer kann wählen?

In Mettmann können rund 28 600 Bürger, in Erkrath 33 500 Bürger ihre Stimme abgeben. Wahlberechtigt sind alle Deutschen, die am Wahltag mindestens 18 Jahre alt sind, seit mindestens dem 26. Juni 2021 in der Bunderepublik Deutschland ihren Hauptwohnsitz haben. Besondere Regelungen gelten für Personen ohne festen Wohnsitz, für Rückkehrende aus dem Ausland, sowie im Ausland lebende Deutsche. Die Mettmanner Wahlberechtigten erhalten ab dem 24. August die Wahlbenachrichtigung, Erkrath nennt den 19. August bis 5. September als Versandzeitraum. Wer keine Wahlbenachrichtigung bekommt, wendet sich in Mettmann an das Bürgerbüro im Rathaus, in Erkrath an das Wahlamt.

Ab wann ist Briefwahl möglich?

Die Stimmzettel werden vom Kreis am 18. August den Städten zugestellt. Bis zum 24. September ist es möglich Briefwahlunterlagen zu beantragen. Das Briefwahlbüro öffnet in Mettmann am 23. August; Adresse: Kreisstadt Mettmann, Neanderstraße 85, 40822 Mettmann. Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch von 8-12 Uhr und 13.30-16 Uhr. Donnerstag von 8-12 und 13.30-18 Uhr, Freitag von 8-12 Uhr.

In Erkrath bezieht das Wahlamt den großen Sitzungssaal im Rathaus, Bahnstraße 16, 40699 Erkrath. Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 9-12 Uhr und 13.30-16 Uhr. Donnerstag 9-12 Uhr und 13.30-18 Uhr. Freitag 9-12 Uhr, zusätzlich am Freitag, 24.9.: 13.30-18 Uhr.

Die Unterlagen können auch persönlich im Wahlamt abgeholt werden. Anschließend können sie per Post (Adressen stehen auf den Umschlägen), per Einwurf die Rathausbriefkasten sowie persönlich im Wahlamt abgegeben werden. Alle Bürger haben auch jeweils die Möglichkeit vor Ort zu wählen.

Wann öffnen die Wahllokale in Mettmann und Erkrath?

Die Wahllokale sind am 26. September von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Wer am Wahltag verhindert ist, kann Briefwahl beantragen und seine Stimme entweder im Wahlamt oder per Brief abgeben.

Wie finde ich das richtige Wahllokal?

Auf der Wahlbenachrichtigung finden Bürger auch das Wahllokal, in dem sie ihre Stimme abgeben können. Die Wahllokale stehen auch im Internet unter www.mettmann.de, bzw. www.erkrath.de.

Klaus Wiener möchte für die CDU in den Bundestag einziehen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Was passiert, wenn man seine Wahlbenachrichtigung verloren hat?

Christian Steinacker tritt für die SPD an.

Foto: SPD

Wer eine Wahlbenachrichtigung erhalten hat, ist bereits in das Wählerverzeichnis eingetragen worden. Verliert man diese Wahlbenachrichtigung, kann man trotzdem wählen gehen, und zwar, indem man sich im Wahlraum mit dem Personalausweis oder Reisepass ausweist. Wer jedoch keine Wahlbenachrichtigung bekommen hat, steht möglicherweise nicht im Wählerverzeichnis und sollte sich an das Wahlamt der Heimatstadt wenden.

FDP-Kandidatin Nicole Burda.

Foto: FDP Kreis Mettmann

Wer sind die Abgeordneten, die man über die Erststimme wählen kann? Was muss man über sie wissen?

Roland Schüren möchte für die Grünen nach Berlin.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die aktuelle Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis, Michaela Noll, tritt nicht mehr an. Für die CDU geht der 58-jährige Haaner Wirtschaftsfachmann Klaus Wiener ins Rennen. Er hat einen tiefen Wirtschaftseinblick und auch die entsprechende Umsetzungskraft beziehungsweise -geschwindigkeit. Wiener hat knapp 30 Jahre Berufserfahrung als Chefvolkswirt, sei es bei der Westdeutschen Landesbank oder dem Generali-Versicherungskonzern. Einen Großteil seiner akademischen Ausbildung absolvierte er in Amerika, wo er an der University of Georgia, der ältesten staatlichen Universität in den USA, ein Ph.D.-Programm absolvierte. „Ich möchte Politik machen, die nicht abgehoben ist, sondern bei den Menschen landet.“

Lutz Gallasch stellt sich für die Linkspartei zur Wahl.

Foto: Die Linke

Für die SPD tritt der Monheimer Christian Steinacker an. Er ist Integrationshelfer an einer Förderschule. „Aus meiner Sicht wird in den kommenden Jahren entscheidend sein, ob wir die enormen Veränderungen – ob Digitalisierung, Klimawandel, Elektromobilität, künstliche Intelligenz oder auch Ereignisse wie Pandemien und Wirtschaftskrisen – die auf uns zukommen werden, als Gesellschaft meistern werden. Wir müssen den Menschen die Angst nehmen, keinerlei Perspektive mehr zu haben, vor allem, wenn sie nicht ausreichend ausgebildet oder angeblich zu alt sind“, sagt er.

Martin Renner, AfD.

Foto: Anne Orthen (ort)/Orthen, Anne (ort)

Nicole Burda wohnt in Mettmann und möchte für die FDP in den Bundestag einziehen. Sie ist Lehrerin und unterrichtet Englisch und Geschichte an einer Realschule in Mettmann, wodurch sie die verschiedenen Facetten von Bildung kennengelernt hat. Daher möchte sie sich für Chancengerechtigkeit, Digitalisierung in Bildungs- und Arbeitswelt sowie Stärkung des Mittelstandes einsetzen, da diese Themen von essenzieller Bedeutung für unsere Zukunft sind, erklärte sie.

Bernd Herrmann geht als unabhängiger Kandidat ins Rennen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Roland Schüren führt in Hilden nicht nur einen Bäckereibetrieb mit rund 250 Mitarbeitern, sondern tritt auch für die Grünen bei der Bundestagswahl an. Schüren will sich im Bundestag für die Themen erneuerbare Energien, Klimaschutz und Mobilität einsetzen. „Bei den Grünen habe ich viel Kompetenz und Fähigkeit gefunden. Sie sind hochdemokratisch, quotiert nach Frauen und Männern: Ich sehe uns auf einem sehr guten Weg.“ In der Arbeitswelt will Schüren den Teamgeist stärken: „Corona hat mir wieder gezeigt. Nur gemeinsam, als Team, können wir Krisen bewältigen und den einzelnen vor Überlastung schützen.“

Thorsten Klimczak möchte nach Berlin.

Foto: Tobias Dupke

Die Linke hat den Erkrather Lutz Gallasch als Direktkandidat benannt. Er ist auch Sprecher der Linkspartei im Kreis Mettmann.

Die AfD schickt Martin Renner aus Haan ins Rennen. Der 67-Jährige ist eines der Gründungsmitglieder der AfD, war von 2013 bis 2015 stellvertretende Sprecher des Landesverbandes und von 2015 bis 2017 dessen Sprecher. Der Betriebswirt sitzt sei 2017 im Bundestag, wurde nun als Direktkandidat einstimmig gewählt und belegt zudem Platz 4 auf der Reserveliste.

Mit dem Credo „parteilos, unabhängig und frei“ stellt der sich Erkrather Busunternehmer Bernd Herrmann im September zur Bundestagswahl. Als unabhängiger Kandidat hat er sich die Themen Bürger, Klima und Verkehr auf die Fahne geschrieben.

Der Hildener Barock-Wirt Thorsten Klimczak hat bei der Bürgermeisterwahl 2020 den dritten Platz belegt und versucht sein Glück nun als unabhängiger Direktkandidat für den Bundestag im Südkreis Mettmann. Sein Programm wird er nach der Zulassung durch den Wahlausschuss noch vorstellen, erklärt er: „Ich habe Spaß am Wahlkampf, und ich will etwas für den Kreis Mettmann tun.“

Die Partei „die Basis“ schickt Marc Gutknecht als Direktkandidaten im Südkreis Mettmann ins Rennen. Gutknecht lebt in Heiligenhaus.

Wie hoch war die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl im Wahlkreis Mettmann I?

Wahlberechtigt waren 2017 insgesamt 205 244 Menschen aus dem Südkreis. Davon haben 160 315 ihre Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag bei 78,1 Prozent.

Wie haben die Kandidaten aus dem Wahlkreis Mettmann I 2017 abgeschnitten?

Michaela Noll hat den Wahlkreis Mettmann I 2017 mit 44,6 Prozent der Stimmen gewonnen – in Mettmann holte sie 45,4 Prozent der Stimmen, in Erkrath 42,4. Der zweitplatzierte Kandidat, Jens Niklaus von der SPD, holte 25,7 Prozent (Mettmann 24,1 Prozent, Erkrath 26,3). Danach folgten Martin Erwin Renner (AfD, 8,9 Prozent – Mettmann 8,9 Prozent, Erkrath 9,9), Martina Reuter (FDP, 8,3 Prozent – Mettmann 9,5 Prozent, Erkrath 7,8), Jörn Leunert (Grüne, 6,9 Prozent – Mettmann 7,0 Prozent, Erkrath 7,7) und Dieter Karzig (Linke, 5,5 Prozent – Mettmann 5,1 Prozent, Erkrath 5,8).

Wie haben die Parteien im Wahlkreis Mettmann I 2017 abgeschnitten?

So sah die Stimmenverteilung bei den Zweitstimmen im Wahlkreis 104 aus: CDU 34,0 Prozent, SPD 23,0 Prozent, FDP 16,2 Prozent, AfD 9,5 Prozent, Grüne 7,4 Prozent, Linke 6,44 Prozent, die Tierschutzpartei 0,8 Prozent und die Partei 0,7 Prozent.

In Mettmann erreichte die CDU 34,6 Prozent, die SPD 21,1 Prozent, die FDP 18,2 Prozent, die AfD 9,6 Prozent, die Grünen 7,3 Prozent, die Linke 5,8 Prozent.

In Erkrath erreichte die CDU bei der bislang letzten Bundestagswahl 32,3 Prozent, die SPD 23,9 Prozent, die FDP 15,6 Prozent, die Grünen 7,5 Prozent, die AfD 10,4 Prozent, die Linke 7,1 Prozent.

(tobi)