Der große Auftritt rückt näher
„Das Mär(d)chen Aschenputtel“ wurde am Samstag zum ersten Mal in Kostümen geprobt.
Burscheid. „Es war einmal . . .“ — so fangen alle Märchen an. Und auch die Gute-Nacht-Geschichte, welche die Taubenmutter ihren befederten Kindern erzählt, beginnt nicht anders. Weder von Hexen noch von Zauberern wünschen sich die Küken eine Geschichte. Und so erzählt die Taubenmutter von dem armen Mädchen Aschenputtel, das einst doch zur Prinzessin werden sollte.
Was wie der Anfang einer weiteren Geschichte klingt, ist in Wirklichkeit der Auftakt des Theaterstücks ‚Das Mä(d)rchen Aschenputtel’. Das Hilgener Generationentheater probt bereits seit Ende vergangenen Jahres für seine Aufführung, die im Mai stattfinden wird. Zusammen mit Mitwirkenden aller Altersklassen wurde der Wunsch nach einem Projekt für alle Jahrgänge in die Tat umgesetzt. „Viele der Senioren haben keine jüngeren Familienmitglieder mehr. Aus dem Kinderalter sind die meisten Verwandten bereits herausgewachsen“, erklärt Mitorganisatorin Tanja Biermann. Die altersübergreifende Gruppe erfülle so vor allem auch den Wunsch nach mehr Kontakt zu jungen Leuten, sagt sie.
Am Samstag hat die Theatergruppe mit dem Feinschliff an den Details begonnen: „Heute entwerfen wir unser Bühnenbild“, berichtet Biermann. „Außerdem proben wir heute das erste Mal in Kostümen.“ Beides ist eigens von der Gruppe entworfen und selbstgemacht. „Auch wenn viele der älteren Menschen ungern als Darsteller mitwirken wollten, so haben sie uns doch ihre Hilfe bei verschiedenen Arbeiten zugesagt“, freut sich die Hilgenerin. Passend zum Märchen wurden die Kostüme aufwändig gestaltet und von Hand genäht.
„Die Gruppe ist im Laufe der Zeit wirklich toll zusammengewachsen“, berichtet Sandra Kopischke. „Natürlich gab es kleinere Meinungsverschiedenheiten, aber mittlerweile ist man ein Team geworden.“ Die Zwanzigjährige hat bei diesem Stück die Rolle des Aschenputtels übernommen. Anfänglich sei sie ziemlich nervös gewesen, aber mittlerweile „läuft es einfach und macht sehr viel Spaß“. Zwar kämen Hänger und Versprecher noch vor, aber man übe ja noch und bis Mai sei schließlich noch Zeit.
Auch der Sechsjährige Christoph freut sich auf die Aufführung: „Das macht viel Spaß“, sagt er. Er unterstützt in weißem Gewand verkleidet die anderen Täubchen mit seinem Gesang und hat keine Sprechrolle: „Das Singen ist toll. Den Text kann ich auch schon auswendig“, erklärt er und legt sofort los.
Glück muss man dieser Truppe nicht wünschen. Angefangen von einer guten Idee bis hin zu einer noch besseren Umsetzung: Die Burscheider zeigen hier wie man generationenübergreifende Projekte ohne Umwege in die Tat umsetzt.