Karneval Leistungssport mit Leidenschaft und Präzision

Köln · Nur einige Wochen ist es her, dass bei der „Lachenenden Kölnarena“ in Deutz von den kölschen Jecken noch die XXL-Sitzung im Henkelmännchen gefeiert wurde. Nur wenige Stunden waren nach dem Match der Kölner Haie gegen die Eisbären aus Mannheim in der Arena vergangen, bevor an gleicher Stelle am Samstagmorgen die 51. Deutschen Meisterschaften im karnevalistischen Tanzsport an den Start gingen.

2000 Aktive sind bei den Deutschen Meisterschaften im karnevalistischen Tanz in der Kölner Arena angetreten.

Foto: step/Eppinger

Dort vermischten sich beide Welten zu einem eindrucksvollen Tanz- und Sportspektakel. Leidenschaftlich und lautstark feuerten die mit Schals, Fahnen, Trommeln, Rasseln und Tröten ausgestatteten Fans die insgesamt 2000 Aktiven an, die aus ganz Deutschland nach Köln gekommen waren, um ihr tänzerisches Können dem Publikum und den sieben Jurymitgliedern zu präsentieren. An beiden Tagen konnte die Arena mehr als 15.000 Zuschauer auf den Rängen und im Innenraum verzeichnen.

Dabei gab es mit dem Tanzcorps „Fidele Sandhasen“ der Großen von 1823 nur eine Gruppe aus dem Kölner Karneval, die beim wichtigen Wettkampf an den Start gegangen war. Das liegt daran, dass der Gardetanz und der karnevalistische Turniertanz im jecken Geschehen in der Domstadt nicht wirklich vertreten ist. Dafür spielt dieser in anderen Regionen wie Franken, Baden oder dem Saarland aber auch in anderen Teilen von NRW eine weit gewichtigere Rolle. Die Sandhasen traten übrigens in der Disziplin „gemischte oder männliche Garden“ der Altersklasse III Ü15 gegen 13 andere Tanzgruppen an.

Um in der Kölner Arena anzutreten, liefen seit dem Herbst regionale Qualifikationsturniere, die in die Halbfinals in Düren und Hof mündeten. Angetreten waren die Tänzer in Köln von der Jugend über die Junioren bis zur Altersklasse Ü15, wo die großen Tänzer ihr Können zeigten. Die jüngsten Teilnehmer waren gerade einmal sechs Jahre alt.

Einblicke in das jecke Kölner Tanzgeschehen bekam das Publikum beim umjubelten Auftritt des Tanzcorps „Colonia Rut Wiess“. „Mir ist bei den Hebefiguren und Würfen kurz das Herz stehen geblieben. Man spürt, was die Faszination des Sports ausmacht. Allen, die das nicht verstehen, wünsche ich, dass sie mal für zehn Minuten in der Halle sind“, sagt die Schirmherrin der Veranstaltung, die ehemalige Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer.

Zuvor hatte der Kölner Festkomiteepräsident Christoph Kuckelkorn, der von Vertretern der Helligen Knäächte un Mägde auf der Bühne begleitet wurde, die „Creme de la Creme“ des Tanzsports in der Halle begrüßt. Für einen festlichen Moment zu Beginn sorgte der Kölner Rapper Eko Fresh, der die deutsche Nationalhymne sang.