Burscheider Tafel Über die Ohren in die Herzen

Fast 300 Besucher machen das Benefizkonzert des MGV Dürscheid zu einem großen Erfolg. Der Tafelverein sucht weitere Helfer.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Es war ein Benefizkonzert, von dem alle etwas haben sollten. Wie Michael Brückner, Erster Vorsitzender des MGV Dürscheid am Samstag erklärte, profitiere von diesem Abend zuerst die Burscheider Tafel, aber gleichermaßen die fast 300 Besucher im Haus der Kunst und nicht zuletzt die Sängerinnen und Sänger der beiden Dürscheider Chöre. Die Idee eines einzelnen Bassisten (Martin König) wurde zu einem Herzensanliegen des gesamten Vereins.

Für diesen Zweck erstellten die Chöre ein hinreißend abwechslungsreiches Programm. Die witzige Moderation Brückners übertrug sich auf das Publikum und gab den Liedvorträgen jedes Mal einen Vorschussbonus. Als Schirmherr des Abends sprach Bürgermeister Stefan Caplan seine Freude darüber aus, dass aus einer Idee eine so runde Aktion geworden sei.

Bereits der erste Liedblock des MGV mit Oldie-Welthits übertrug durch das facettenreiche Arrangement von Chorleiter Volker Wierz die locker-heitere Stimmung bis in die hinteren Sitzreihen.

Angelika Döring-Krüger hatte für den Auftritt ihrer 20 YMCD-Damen und vier -Herren dann eine Überraschung eingebaut. Aufgeteilt in fünf Stimmgruppen, ergänzten sich die ersten neun Sopranistinnen im Lauf des Liedes Schritt für Schritt zum „Evening Rise“ (indianisches Traditonal). Dass sich im Lauf des zehnjährigen Chorbestehens nicht nur das Repertoire ständig vergrößert, sondern auch die Bühnenpräsenz verbessert hat, kam im Showbild vom fröhlichen „Happy“ (Pharell Williams) so lebendig rüber, dass der Beifall eindrucksvoll zulegte. Solistin Naja Asmuth trug dazu wesentlich bei.

Auch im zweiten Teil des Konzerts wechselten die Chöre sich ab. Dazu kleidete Martin König kleidete die Laudatio für das treue Engagement der Tafel-Mitarbeiter wieder in lyrische Form. Als, von beiden Chören präsentiert, der Stammbaum-Text „Su simmer all he hinjekumme“ der Bläck Fööss über die Ohren die Herzen erreicht hatte, erhoben sich alle Zuschauer emotional berührt von ihren Sitzen und applaudierten minutenlang. Mehrere Zugaben überzogen dann die offizielle Konzertzeit bis fast 22 Uhr.

Wie standen die Besucher zu dem Anliegen des Benefiz-Konzertes? Einige Antworten: „Ich mag die Chöre schon viele Jahre und freue mich sehr, dass sie ihr Können auch für solche notwendigen sozialen Einrichtungen einsetzen“; „Um der Tafel willen wäre ich zwar auch gekommen, wenn hier ein anderes kulturelles Ereignis stattgefunden hätte — aber mit den Dürscheidern ist es doppelt gut!“

Martin Heykants und Jürgen Mikus vom Vorstand der Tafel zeigten sich überwältigt von dem großen Erfolg. Heykants: „Noch vor einer Woche fanden die Eintrittskarten nur schleppend ihre Abnehmer — und dann war kurz vorher alles ausverkauft. “ Dagmar Zimmer steht seit acht Jahren innerhalb des Tafelvereins für Verwaltungsaufgaben ein. Sie sieht die aktuelle Situation so nüchtern wie positiv: „Neben unseren Stammkunden kommen nun auch Syrer, Eritreer, Mongolen, Mazedonier, und andere registrierte Asylbewerber. Unser Ausgabeteam besteht derzeit aus vier Frauen. Glücklicherweise haben wir seit Kurzem eine Helferin mit Arabisch-Kenntnissen, das hilft uns sehr.“