Wegen kinderpornografischen Materials Christoph Metzelder muss vor Gericht – Ex-Fußballer bestreitet die Vorwürfe

Düsseldorf · Die Ermittler werfen ihm vor, es unternommen zu haben, einer Person in vielen Fällen Besitz an kinderpornografischen Schriften zu verschaffen. Nun muss sich der ehemalige Fußballprofi vor Gericht verantworten.

Der Ex-Fußballprofi muss sich vor dem Amtsgericht Düsseldorf verantworten.

Foto: dpa/Oliver Killig

Der frühere Fußball-Nationalspieler Christoph Metzelder muss vor Gericht. Laut Mitteilung von Montag hat das Gericht die Anklage der Staatsanwaltschaft zugelassen. Demnach bestreitet Metzelder die Vorwürfe. Die Verhandlung am Amtsgericht Düsseldorf soll am 29. April beginnen.

Die Ermittler werfen dem 40-Jährigen vor, es unternommen zu haben, einer Person in 29 Fällen Besitz an kinderpornografischen Schriften zu verschaffen. Außerdem lautet die Anklage auf Besitz von kinder- und jugendpornografischen Schriften in einem Fall. Bislang hat das Amtsgericht drei Termine bis Mitte Mai für den Prozess angesetzt. Für Metzelder gilt bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung in dem Strafverfahren die Unschuldsvermutung.

Der Entscheidung des Amtsgerichts zum Prozessbeginn im April ging eine monatelange juristische Auseinandersetzung zwischen den Anwälten von Metzelder und den Gerichten voraus. So gab das Oberverwaltungsgericht (OVG) Metzelders Anwälten in Teilen Recht - zuvor hatte es Beschwerden darüber gegeben, dass das Amtsgericht in einer Mitteilung den Namen des prominenten Fußballers genannt hatte. Laut OVG hätte das Amtsgericht nicht mit einer ins Internet gestellten Pressemitteilung informieren dürfen. Zumindest durfte der Inhalt für die Öffentlichkeit mit voller Namensnennung und den Tatvorwürfen nicht abrufbar sein.

In dem frühen Stadium des Strafverfahrens sah das OVG durch das Amtsgericht diverse Verstöße. So seien das allgemeine Persönlichkeitsrecht, das Recht des Antragstellers auf ein faires Verfahren und die Unschuldsvermutung verletzt worden. Auch habe das Gericht zu viele Details genannt. Dass der Name Metzelder gegenüber Pressevertretern genannt wurde, war für die Richter am OVG kein Problem. In dem Beschluss wies der Senat ausdrücklich auf die „Prominenz des Antragstellers und sein bisheriges Engagement für Kinder und Jugendliche und zwar gerade auch für die Bekämpfung des Kindesmissbrauchs“ hin.

Der in Haltern am See geborene Metzelder spielte als Profi für Preußen Münster, Borussia Dortmund, Real Madrid und Schalke 04. 2002 wurde er Vizeweltmeister und gewann in Deutschland und Spanien die Meisterschaft. Mit Schalke wurde er Pokalsieger. Auch nach seiner Karriere engagierte sich der Einser-Abiturient für wohltätige Zwecke, unter anderem mit einer eigenen Stiftung für Kinder. Anfang September 2019 wurden die Vorwürfe gegen Metzelder öffentlich bekannt - seither gab es keinerlei öffentliche Stellungnahme des inzwischen 40-Jährigen.

(dpa)