Auswärtsspiel sm Donnerstag DEG erwartet druckvolle Augsburger
Der Frust saß tief nach der unnötigen 3:4-Niederlage gegen Krefeld. Schon am Donnerstagabend geht es weiter bei einem deutlich aktiveren Gegner.
Den Vorabend seines Geburtstags hatte sich Harold Kreis sicherlich anders vorgestellt. Erst ein Sieg seiner Düsseldorfer EG gegen die Krefeld Pinguine, später vielleicht auf den Ehrentag anstoßen. Und bis zwei Minuten vor der Schlusssirene sah es auch ganz gut aus, es war zwar längst nicht alles, aber doch genügend nach Wunsch verlaufen. Die DEG führte 3:2, der dritte Sieg in Serie schien zum Greifen nah. Doch dann: Eine Unachtsamkeit vor dem eigenen Tor, Ausgleich, Verlängerung, ein eigener Pfostenschuss, im Gegenzug eine weitere Unachtsamkeit, noch ein Gegentor – und schon hatte die DEG zwei Punkte verloren.
In Feierlaune war Harold Kreis hinterher also weniger, sprach von einer „frustrierenden Niederlage“ und blickte entsprechend drein. Und nicht mal am Mittwoch, seinem 63. Geburtstag, gab es die Gelegenheit, sich auf andere Gedanken zu bringen, da stiegen der Trainer und sein Team nach dem morgendlichen Training in den Bus in Richtung Augsburg, wo am Donnerstag (19.30 Uhr) gleich die nächste Aufgabe ansteht. Das Gute für die DEG: Dort erwartet sie ein ganz anderer Gegner als am Dienstag. Zwar ebenfalls einer, der im Tabellenkeller der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zu finden ist und zuletzt wenig zu lachen hatte. Aber zumindest keiner wie die Krefelder, die „zu fünft um ihr Tor herumstehen“, wie es Tobias Eder zusammenfasste. „auch in der neutralen Zone stehen die hinten drin“, sagte der DEG-Stürmer und klang fast empört ob der Verweigerung der Pinguine, etwas für das Spiel zu tun.
Allein war er damit nicht. Bei einer Schussstatistik von 50:27 blieben wenig Zweifel, wer der verdiente Sieger gewesen wäre. Krefeld Co-Trainer Boris Blank entschuldige sich gar mehr oder weniger für den glücklichen Erfolg: „Es war von unserer Seite vielleicht nicht das schönste Spiel.“ Doch das Regelbuch kennt nun mal keinen Paragraphen, der es einem Eishockeyteam verbietet, sich hinten zu verschanzen und auf Konter spielen. Und wenn der KEV den Puck erobert hatte, ging es ja auch meist mit langen Pässen schnell nach vorne. Hin und wieder sogar so schnell, dass die DEG nicht mehr hinterher kam und deutlich zu viele Großchancen zuließ. Die Niederlage war also mehr als Pech, das wusste auch Trainer Kreis: „Wir haben ein gutes Eishockeyspiel gespielt, aber waren im entscheidenden Moment nicht konsequent genug.“ Dennoch konnten sie auch Positives mitnehmen: Torhüter Mirko Pantkowski zeigte einige starke Paraden. Brendan O‘Donnell und Tobias Eder trafen im dritten Spiel in Folge. Daniel Fischbuch punktete zum fünften Mal in Serie. Der über Wochen glücklose Alexander Ehl beendete seine Flaute von zwölf Spielen ohne Scorerpunkt. Generell die vielen Offensivaktionen. Und insgesamt war es das vierte Spiel in Folge, in dem die DEG mindestens einen Punkt holte. Acht waren es in der Zeit, 55 sind es nach 40 Spielen, das reicht weiter für Platz neun. Also sagte Eder: „So lange wir da stehen, ist die Welt in Ordnung.“ Das würde nämlich für die Play-offs reichen.
In die wollen natürlich auch die Augsburger, gegen die es in dieser Saison bislang einen Sieg (5:3) und eine Niederlage (3:4) gab. Doch es läuft nicht rund, in den vergangenen fünf Spielen gewann der AEV nur einmal – daheim gegen einen Corona-geplagten Notkader aus Bietigheim. Nach reinen Punkten würde er auf einem Abstiegsplatz stehen, obwohl er vom Schnitt her das zweitbeste Heimteam der Liga ist. Auf diese Stärke im eigenen Stadion setzt Augsburg auch ohne Fans. Also ist am Donnerstag ein druckvoller AEV zu erwarten. Die DEG dürfte es sogar freuen.