NRW Der Integrationsmanager will endlich durchstarten

Kaarst · Das Integrationsmanagement am Einstein-Forum soll dazu beitragen, dass der Veranstaltungsort zu einem generationsübergreifenden Quartiersstützpunkt wird. Verantwortlich ist Max Gassen. Wie geht er die Aufgabe an?

Max Gassen hat eine Sozialraumanalyse erstellt, die er im August im Sozialausschuss vorstellen wird.

Foto: Andreas Woitschützke

Noch ist es überwiegend ruhig im Seminarraum und dem angrenzenden Büro von Integrationsmanager Max Gassen (33) im Anbau des Albert-Einstein-Forums (AEF). „Coronabedingt wurden wir leider ausgebremst“, sagt der Sozialpädagoge, der bei der Diakonie Rhein-Kreis arbeitet. Denn die Quartiersarbeit als Kooperationsprojekt zwischen der Stadt Kaarst und der Diakonie für die Innenstadt sollte eigentlich am 1. Mai 2020 im Anbau des AEF starten.

Durch Verzögerung der Baumaßnahmen zog Max Gassen erst im Dezember 2020 ins Gebäude ein und am 17. März fand die digitale Auftaktveranstaltung mit 50 Personen statt. Die theoretischen Ziele sind hoch gesteckt: Aufbau einer sozial-kulturellen Infrastruktur und nachbarschaftlichen Alltagskultur, Organisation eines zentralen Treffpunkts, Unterstützung der Bewohner in der Selbstorganisation, Kooperation mit dem Citymanager und anderen Ansprechpartnern sowie der Aufbau eines Netzwerks. Wobei der Name Integrationsmanager auf den ersten Blick etwas irreführend wirkt, da es eigentlich um Quartiersmanagement geht: „Bestandteil dieses Förderantrages war, dass ein „Integrationsmanager“ für den Zeitraum der Förderung installiert wird. Die Begrifflichkeit des Integrationsmanagers leitet sich dementsprechend aus dem Förderbescheid des Landes ab“, erklärt Bender. Doch jenseits aller Theorie hat Max Gassen schon tatkräftig im Hintergrund seine Fäden gesponnen und Kontakte mit Schulen, Kitas, Beratungsstellen, Initiativen und anderen Quartiersmanagern wie Andreas Vollmert (Kaarster Osten) und Cordula Bohle (Büttgen) gesucht. „Und zu Multiplikatoren wie Bouchra El Maazi, die viele Menschen erreichen“, sagt Gassen. Zudem hat er eine Sozialraumanalyse erstellt, die er im August im Sozialausschuss vorstellen wird: „Die Innenstadt ist kein richtiger Stadtteil, sondern eine wahllos zugeschnittene Lebens- und Raumsituation“, so Gassen. Das Quartier ist er unter Berücksichtigung mehrerer Fragen abgegangen, um ein Gespür für die Menschen zu finden: „Wo ist wer im öffentlichen Raum? Wo können Leute zusammenkommen?“ Wichtig ist ihm, dass er klare Wünsche und Zielvorgaben der Menschen bekommt: „Ich möchte wenig vorgeben und eher Angebote begleiten“, sagt der Fachmann. Bei der Auftaktveranstaltung wurden schon Wünsche nach einem Raum für Senioren, einem generationsübergreifenden Café, einem nur für Frauen, einem Spiel-, Erzähl- und Lesetreff und Außenaktivitäten genannt. Gassen nimmt dabei alle Altersgruppen in den Blick. Der Seminarraum und eine Teeküche stehen als Treffpunkt zur Verfügung. Max Gassen sprüht vor Tatendrang. Nach seiner Ausbildung zum Bürokaufmann absolvierte er sein Studium berufsbegleitend. Er liebt die Arbeit mit Menschen: „Ich brenne darauf, dass wir bald den ersten Offenen Treff anbieten können.“