Fußball Trauer um Werner Küppers

Werner Küppers, legendärer Torwart des DSC 99, ist gestorben.

Torwart-Legende Werner Küppers im Jahr 1997.

Foto: Hans-Jürgen Bauer/Bauer, Hans-Jürgen (hjba)

(faja) Werner Küppers hatte zwei Talente, die ihn über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und populär machten: Als Fußball-Torwart gehörte er Ende der 50er-Jahre zu der vielleicht besten und erfolgreichsten Mannschaft, die der DSC 99 jemals hatte. Und nach dem Ende seiner sportlichen Laufbahn wechselte der Modellbauschreiner als Stimmungskanone auf die Bühnen der Landeshauptstadt, unterhielt vor allem während der Karnevalszeit die Jecken. Nun ist das Düsseldorfer Original im Alter von 87 Jahren gestorben.

Schon als junger Mann und Fußballer war sein Talent zur Show und Unterhaltung ausgeprägt. Und so unterstützte er die Trainer vor den Spielen in der Rolle des Motivators. Vor allem DSC 99-Coach Bubi Weyer, der Vertragsspieler beim 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf war, zählte auf die unnachahmlich komödiantische Art und Weise, mit der Küppers es verstand, seine Mannschaftskollegen kurz vor den Anpfiffen mitzureißen. Die Elf des DSC 99 eilte so Ende der 50er Jahre von Erfolg zu Erfolg, wurde 1958 Bezirkspokalsieger und Meister der Landesliga, stieg 1959 in die drittklassige Amateur-Oberliga Niederrhein auf. Küppers war 1957 vom SSV Mettmann zum DSC 99 gewechselt und trat an der Windscheidstraße das schwere Erbe von Amateur-Nationaltorwart Albert Görtz an, der den DSC 99 nach seinen glanzvollen Auftritten bei den Olympischen Spielen von Melbourne in Richtung Fortuna Düsseldorf verlassen hatte. Aber Küppers wurde den hohen Ansprüchen gerecht. Zwar schenkte er manchem leichten Ball zu wenig Aufmerksamkeit und kassierte kuriose Gegentore (auch schon Mal aus 50, 60 Metern), doch bekannt wurde er als „der Mann für die Unhaltbaren“. Vom Gegner gefürchtet waren seine gewaltigen Abwürfe mit der Hand, die Ausgangspunkt für gefährliche Konter des DSC 99 waren.

Und so hatte Küppers großen Anteil an den Erfolgen des DSC 99. Starke Mitspieler hatte der hochgewachse Keeper damals, allesamt Kicker, von denen die älteren Fußballfans bis heute schwärmen: Darunter Hermann Birth, die Brüder Wolfgang und Reinhold Bludau, Allrounder Gerd Auge, der torgefährliche Techniker Fredi Zwiebler und der stürmende Nachwuchsspieler Jürgen Schult, dem 1966 mit Fortuna Düsseldorf der Aufstieg in die Bundesliga gelang.

Mit Werner Küppers verlieren sowohl der Düsseldorfer Sport als auch der Karneval Gesicht und Stimme.