Tennis Rochusclub bereitet sich auf ein großes Nervenspiel vor

Der Rochusclub kann am Freitag deutscher Meister werden. Teamchef Detlev Irmler ist als Psychologe gefragt.

Filip Horansky im Dress des Rochusclubs.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

(tino) Der TK Grün-Weiss Mannheim kann in der Endphase der Tennis-Bundesliga zum Zünglein an der Waage werden. Der amtierende Meister tritt noch gegen Spitzenreiter Rochusclub und den Tabellenzweiten TC Großhesselohe an. Die Grün-Weissen starten ihre „Entscheidungsspiele“ am heutigen Freitag um 13 Uhr mit der Partie im Rochusclub (Rolander Weg 15). Sollten die Düsseldorfer gewinnen und zeitgleich Großhesselohe gegen Aachen Unentschieden spielen oder verlieren, wäre der Rochusclub erstmals deutscher Meister. Verliert der Rochusclub und die Münchner gewinnen, dann sind die Klubs aus NRW und Bayern punktgleich, aber der TC wäre wegen des besseren Matchverhältnisses Spitzenreiter.

Da ist der Druck auf die Düsseldorfer ordentlich. „Ich werde die Bedeutung der Begegnung in den Besprechungen nicht zu hoch hängen und nicht zu viel Druck aufbauen“, verrät Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler. „Spannung und Motivation müssen sein, aber zu viel Spannung ist immer ein großes Problem.“

Pablo Andujar verschiebt
seine Reise in die USA

Die Spannung werden Pablo Andujar, Filip Horansky, Andrea Pelegrino, Henry Squire, Mats Rosenkranz und Sander Arends aushalten müssen. „Pablo hat für die Bundesliga seine Reise zu den Turnieren in die USA verschoben. Er fliegt erst am Montag“, freut sich der Teamchef. „Ob Henri Squire oder Mats Rosenkranz Einzel spielen, darüber bin ich mir noch nicht im Klaren. Beide sind nach Corona und Verletzungen noch auf der Suche nach der Form. Vielleicht wird einer Einzel, der andere Doppel spielen.“ So hat Squire etwas überraschend beim Challenger-Turnier in Meerbusch gegen den Qualifikanten Adrian Andreev verloren. Der steht in der Weltrangliste rund 70 Plätze hinter dem Düsseldorfer. Wer dann endgültig auf den Courts stehen wird, ist für Irmler auch eine Frage der psychischen Resilienz, wobei aber klar ist, dass Andujar, Horansky und Pellegrino in den Einzeln zu sehen sein werden. Allerdings hat Horansky bei seinem Auftritt in Meerbusch auch keine Meisterleistung gezeigt. Der 29-Jährige Slowake verlor sang- und klanglos gegen den Serben Mikola Milojevic. „Filip hat mir versichert, dass Meerbusch ein Ausrutscher war“, so Irmler. „Ich bin sicher, dass er im Rochusclub wieder ganz anders auftreten wird.“

Gegen wen Horansky und die anderen Düsseldorfer tatsächlich ran müssen, weiß wohl nur Grün-Weiss-Teamchef Gerald Marzenell. „Ich habe gehört, dass Gerald Melzer an eins spielen soll. Aber das ist beileibe nicht sicher. Mit wem Mannheim kommt, ist ein Buch mit sieben Siegeln“, gesteht Irmler. Aber ein Blick auf die Meldeliste des Meerbuscher Turniers legt nahe, dass Maximilian Marterer zu den Rochusclub-Konkurrenten zählen wird. Der 27-Jährige, der schon mal die Nummer 45 der Weltrangliste war, hat auf der anderen Rheinseite die erste Runde nicht überstanden. Auf Bernabe Zapata Miralles wird Marzenell verzichten müssen. Die Nummer 89 der Welt aus Spanien ist in Meerbusch im heutigen Viertelfinale aktiv. Viel mehr weiß auch Irmler nicht. „Ich vermute, dass Mannheim mit einigen talentierten Nachwuchsspielern kommen wird“, so der Teamchef. Für die Badischen macht es auch nicht viel Sinn, jetzt noch richtig Geld auszugeben, um die Top-Spieler an den Start zu bringen, rangieren sie in der Tabelle doch auf Platz sechs (7:7 Punkte und haben keine Chance mehr in den Meisterschaftskampf einzugreifen. Auf die Abstiegsplätze hat Grün-Weiss bei noch vier zu vergebenen Punkten fünf Zähler Vorsprung. So wird es für die Düsseldorfer zu einem Psycho-Spiel. „Ich versuche den Spielern klar zu machen, dass es ein ganz normales Tennis-Match ist. Eins wie jedes andere auch, obwohl das Ergebnis nicht wie jedes andere wiegt“, so Irmler.