Neuer Ermittlungsstand Tod durch Polizeischüsse in Dortmund: 16-Jähriger vorher von Taser getroffen

Düsseldorf · Im Fall eines durch Polizeischüsse getöteten 16-Jährigen in Dortmund gibt es laut NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) einen neuen Ermittlungsstand. Der Jugendliche war offenbar von einem Taser getroffen worden.

Ein 16-Jähriger war in Dortmund durch mehrere Schüsse von Polizisten tödlich verletzt worden.

Foto: dpa/Markus Wüllner

Im Fall eines durch Polizeischüsse getöteten 16-Jährigen in Dortmund gibt es laut Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) einen neuen Ermittlungsstand zu den abgefeuerten Tasern. So sei der Jugendliche von einem Taser getroffen worden und es sei nach Zeugenangaben auch Strom geflossen. Warum der junge Mann durch den Elektroschock nicht gestoppt wurde, blieb unklar.

Wie Reul am Dienstag im Hauptausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags berichtete, war die Polizei wegen eines Suizidversuchs in den Innenhof einer Jugendhilfeeinrichtung gerufen worden. Der 16-Jährige halte sich ein 15 bis 20 Zentimeter langes Messer an den Bauch und wolle sich umbringen. Die zuerst eintreffenden Polizisten hätten versucht, in mehreren Sprachen Kontakt mit dem Jugendlichen aufzunehmen, so Reul. Danach seien Pfefferspray und zwei Taser zum Einsatz gekommen. Schließlich seien sechs Schüsse aus einer Maschinenpistole gefallen, von denen fünf trafen.

Gegen den Polizisten sei ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge eingeleitet worden. Mehr - so Reul - könne er in der öffentlichen Sitzung nicht sagen, da die Ermittlungen noch laufen. Reul warnte vor „Spekulationen“ und betonte die Neutralität der Ermittler.

(dpa)