(ujr/now) Viele Düsseldorfer freuen sich schon auf die tollen Tage. Dann kann wieder nach Herzenslust gesungen werden, was die Farben der schönsten Stadt am Rhein sind und dass ein Kölner am Schlossturm vorbeischwimmt. Hurra! Karneval ist rheinisches Brauchtum und eine gute Gelegenheit, seine Heimatverbundenheit zu zeigen. Dazu gehört natürlich auch das richtige Kostüm, um aktuelle Nachrichten zu kommentieren – oder besser verdauen zu können. Und da ist es kein Wunder, dass nun eine Verkleidung bei den Jecken hoch im Kurs steht: das Löwensenf-Kostüm.
Eine der im politischen Raum bekannten Ulknudeln hat dieses Bekenntnis vor wenigen Tagen in den sozialen Medien kundgetan: Andreas Meyer-Falcke, einst Düsseldorfer Dezernent und dann in Richtung Landesregierung abgesegelter Digital-Freak, postete ein Bild von sich im besagten Senf-Kostüm.
Meyer-Falcke kommentierte das Bild mit den Worten, er wisse zwar, dass man nicht überall seinen Senf dazugeben müsse. „Aber in diesem Fall schon. Weit über 100 Jahre Löwensenf aus Düsseldorf – und plötzlich ist Schluss. Sehr schade.“
Vorige Woche war bekannt geworden, dass das Düsseldorfer Werk geschlossen und die Produktion nach Erfurt verlegt wird. Meyer-Falcke trug das Senftuben-Kostüm erstmals 2015 bei der Fernsehsitzung des CC. „Ich erinnere aber gut, wie warm es mir wurde und dass die Farbe nach einer Stunde zerlief“, sagt Meyer-Falcke, der zu Karneval auch schon als Düsseldorfer Löwe gegangen ist.
Auch bei Deiters, dem größten Karnevalshändler der Stadt, sind mehr Kunden als sonst scharf auf das Kostüm. „Wir bedauern den Wegzug von Löwensenf sehr, aber wir stellen fest, dass die Marke einen enormen Bekanntheitswert in Düsseldorf und Umgebung hat“, sagt Deiters-Inhaber Herbert Geiss. Aus dem Grund sei die Nachfrage höher.