Altstadt Düsseldorf Randale in der Altstadt? Die Polizei ist gewappnet

Düsseldorf · Was passiert, wenn Fortuna am Samstag absteigt? Drohen gar „Stuttgarter Verhältnisse“? Beim „Corona-Talk“ mit Polizeipräsident Wesseler und OB Geisel ging es um die Situation in der Altstadt unter Corona-Bedingungen.

Am letzten Wochenende räumte die Polizei die Freitreppe am Burgplatz.

Foto: Gerhard Berger

Zum Teil hat man den Eindruck, dass Ausschreitungen am Wochenende in der Altstadt fast  herbeigeredet und geschrieben werden. Dass in den Nächten auf Samstag und vor allem Sonntag viel Betrieb zwischen Bolker Stern und Burgplatz herrschen wird, ist klar. Dafür jedoch, dass sich die Gewalt wie in Stuttgart entladen könnte, gibt es (noch) keine Anzeichen. Als potenzieller Risikofaktor für Randale angesehen wird ein –  leider nicht unmöglicher – direkter Fortuna-Abstieg am Samstagnachmittag. Die Polizei gibt sich gewappnet: „Wir sind am Wochenende gut aufgestellt, wir sind in der Altstadt sehr stark vertreten, auch wieder mit Einsatzkräften aus dem Umland“, sagte Polizeipräsident Norbert Wesseler am Freitag beim „Corona-Talk“ zur Sicherheitslage in der Altstadt von und mit Oberbürgermeister Thomas Geisel.

Anlass dafür war weniger Stuttgart als die Altstadt selbst, wo am vergangenen Wochenende Polizei und Ordnungsdienst der Stadt mehrfach Plätze räumen mussten, etwa die Freitreppe am Burgplatz oder an der Andreasstraße, weil die Corona-Abstandsregeln überhaupt nicht mehr einzuhalten waren. Sowohl Wesseler als auch Ordnungsdezernent Christian Zaum erteilten einer generellen Schließung der Treppe am Burgplatz eine Absage, weil die zum Altstadtleben gehöre und sich die Besucher dort meist regelkonform verhielten.

Der Polizeipräsident bestätigte jedoch, dass das Aggressionspotenzial gegen Polizisten steige: „Das haben die Kollegen nicht verdient, der Dienst in der Altstadt zu vorgerückter Stunde ist sehr hart“, sagte Wesseler und versicherte: „Wir arbeiten in Düsseldorf sauber und korrekt.“

Dezernent Christian Zaum

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Dies habe wahrscheinlich mit den Corona-Beschränkungen zu tun, glaubt OB Geisel, da würde mancher ungeduldig. Geisel warnt aber: „Jeder muss wiessen, die Gefahr ist nicht vorbei, wir müssen alle weietr vorsichtig sein und Rücksicht nehmen, sonst setzen wir die Lockerungen insgesamt aufs Spiel.“

Isa Fiedler, die Sprecherin der Altstadtwirte, bezweifelte indes, dass die zuletzt stetig steigende Infiziertenzahl in Düsseldorf ihren Grund im Altstadttreiben hat: „An Pfingsten war die Altstadt auch schon richtig voll, danach blieben die Zahlen unauffällig.“ Man müsse die Ursachen genau prüfen, womöglich resultiere der anstieg vor allem aus den viel höheren Testzahlen. Dass bisweilen die Regeln vergessen würden, sei verständlich, wenn auch nicht richtig: „Die Leute sind ausgehungert, wollen jetzt wieder Kontakt haben. Man sollte sie sensibler, etwas lockerer zur Vernuft rufen, das hilft besser.“