Handel in Düsseldorf Ist der Start des Weihnachtsmarktes ins Wasser gefallen?
Düsseldorf · Der Regen ließ die Besucher zum Start noch ausbleiben. Nun blicken die Schausteller optimistisch auf die Adventstage.
Wie viele Weihnachtsfans dem Düsseldorfer Weihnachtsmarkt entgegengefiebert haben, zeigte sich am Eröffnungsabend vergangenen Donnerstag, als trotz Regen schon einige Besucher mit Heißgetränken unter den Überdachungen standen. Doch die Anfangseuphorie nahm ab, je länger der Regen anhielt. Die Stimmung wollten sich die meisten Budenbetreiber trotz der erschwerten Bedingungen zum Start aber nicht verregnen lassen. Vor allem die Wetterprognose und die kommenden Adventswochenenden stimmen optimistisch.
Auf der Eisbahn habe sich das schlechte Wetter jedoch besonders bemerkbar gemacht. Der Regen habe für einen starken Rückgang gesorgt, sagt Betreiber Oscar Bruch. Auch am von ihm betriebenen Riesenrad am Burgplatz sei dieser spürbar gewesen. Aber: Unter den überdachten Flächen haben sich die Besucher geknubbelt. Der Schausteller ist deshalb positiv eingestellt: „Wir hoffen jetzt auf starke Adventswochenenden mit gutem Wetter.“
Ein Mitarbeiter der Düsseldorfer Glühwein-Bude auf dem Marktplatz vorm Rathaus beschreibt den ersten Freitag und Montag als Katastrophe. „Aber wir stehen gerade erst am Anfang und nehmen es, wie es kommt.“ Zumindest bei trocken-kaltem Wetter wie am Mittwochabend war auf dem Marktplatz viel los, auch an der Glühwein-Bude herrschte reger Betrieb.
So auch auf dem Burgplatz, wo sich Schlangen vor den Essensständen gebildet hatten. Genau diese Wetterlage wünschen sich auch die Mitarbeiter an der Schloss-Schänke gegenüber des Riesenrads für die kommenden Tage. „Am Freitag, also direkt am zweiten Tag, war es hier ganz schlimm. Dafür war aber am Samstag alles voll, das war richtig schön. Wir bleiben also weiterhin positiv gestimmt.“ Schließlich ist der Weihnachtsmarkt noch knapp einen Monat bis zum 30. Dezember geöffnet.
Das sei auch eine Haltung, die Oliver Wilmering vertrete, Chef des Schausteller-Verbandes und Betreiber des „Glühtürmchens zum Olli“ zwischen Eisbahn und Kö-Bogen. „Natürlich hat uns das regenreiche Wetter in den vergangenen Tagen einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber wir sind Berufs-Optimisten. Die Leute sind motiviert und haben Lust, das Produkt Weihnachtsmarkt funktioniert.“
Auch bei ihm seien die Leute zu den Buden geströmt, wann immer es auch mal nur für eine Stunde trocken geblieben sei. Ob auch die neu postierten Stände entlang des Hofgartens funktionieren, könnte man nach einer Woche aber noch nicht bilanzieren. „Man kann aber sagen, dass die neuen Standorte von den Leuten angenommen werden. Sie sind kein
Reinfall.“
Auf die kommenden Tage, in denen das Wetter zwar kalt, aber vor allem trocken werden soll, freut sich der Schausteller daher. Auch, weil der verkaufsoffene Sonntag viele Besucher und Touristen zusätzlich in die Innenstadt locken könnte. Das sei keine Konkurrenz, betont Wilmering, sondern eröffne Synergien. „Klar merken wir während der Öffnungszeiten, dass es dann etwas ruhiger an unseren Buden wird. Dafür strömen umso mehr Besucher auf die Märkte, wenn die Läden um 18 Uhr schließen“, sagt er. „Einzelhandel und Weihnachtsmarkt profitieren
voneinander.“
Gerade an den Adventssamstagen wird es also schon mal voll in der Düsseldorfer Innenstadt. Trotz gestiegener Kosten in vielen unterschiedlichen Lebensbereichen blicken die Händler verhalten optimistisch auf das Weihnachtsgeschäft, wo ein Umsatz von rund eine Milliarde Euro erwartet wird. Wegen des großen Verkehrsaufkommens im vergangenen Jahr werden an den Samstagen im Dezember sowie am verkaufsoffenen Sonntag am 3. Dezember wieder Verkehrskadetten eingesetzt, die den Verkehr regeln sollen. Außerdem werden viele internationale Touristen aus der Benelux-Region in Düsseldorf erwartet.