Schule war drei Jahre in Bürogebäude ausquartiert Die Benrather Hauptschule ist in ihrem Neubau angekommen

Düsseldorf · Heute ist die offizielle Eröffnung. Rund 30 Millionen Euro hat die Stadt investiert. Wegen Corona verzögerte sich der Umzug.

Schulleiter Tobias Steiger im offen gehaltenen Eingangsbereich mit Atrium der Hauptschule.

Foto: Andrea Röhrig

Alles auf Anfang heißt es seit kurzem an der Benrather Hauptschule. Die ist nach den Osterferien plus zwei Tage Vorbereitungszeit durch das Lehrpersonal in ihren Neubau eingezogen. Der entstand in gut drei Jahren Bauzeit am Standort des alten Schulgebäudes an der Melanchtonstraße, das damals so sanierungsbedürftig war, dass Teilbereiche aus Sicherheitsgründen hatten abgesperrt werden müssen.

Anfang 2019 zog die Schulgemeinde in ein leerstehendes Bürogebäude der Stadttochter Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz (IDR) an der Kappeler Straße und mühte sich in den wenig passenden Räumen, den Betrieb so gut wie möglich am Laufen zu halten. Aber dabei hatten alle immer vor Augen, dass der schicke Neubau mit einer eigenen Zweifachsporthalle bald fertig sein wird. Rund 30 Millionen Euro hat die Stadt investiert.

„Als unsere Schüler den ersten Tag zum Unterricht kamen, haben sie alle gestrahlt“, sagt Schulleiter Tobias Steiger. Und noch hat der Gewöhnungseffekt nicht eingesetzt: „Ist es nicht toll, wenn man jeden Tag in diese schöne neue Schule kommen darf?“

Stolz führt Schreiber durch den Neubau, der eigentlich schon im vergangenen Herbst hätte bezogen werden sollen. Doch Corona und die weltweiten Lieferengpässe machten einem früheren Umzug einen dicken Strich durch die Rechnung. Und auch jetzt ist noch nicht alles fertig. Die Sporthalle etwa steht Lehrern und Schülern erst Anfang Juni zur Verfügung.

Heute ist offizielle Eröffnung, unter anderem mit Oberbürgermeister Stephan Keller und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. Mit allen Schülern und Lehrern soll erst im neuen Schuljahr groß gefeiert werden. Wäre es übrigens nach Steigers Vorgänger Hans-Jürgen Gürke gegangen, der immer noch an der Hauptschule als Lehrer tätig ist, dann hätte sich auf der Gästeliste auch Ex-Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) befunden. Denn der hatte 2015 in einem Bürgerdialog in Benrath sozusagen nebenbei das Ende der Benrather Hauptschule verkündet: Auf dem Grundstück der Hauptschule an der Melanchtonstraße sollte stattdessen eine neue Gesamtschule gebaut werden.

Der darauf folgende Widerstand aus der Schulgemeinde selbst und von vielen Unterstützern beeindruckte dann doch die Stadtspitze. Und da dann auch noch die Idee ins Spiel gebracht wurde, stattdessen aus dem Standort der Fritz-Henkel-Hauptschule in Garath eine Gesamtschule zu machen, war die Benrather Hauptschule gerettet. Im Juli 2018 wurde dann deren Neubau von der Politik beschlossen.

Und nach der kürzlich abgeschlossenen zweiten Anmelderunde steht fest, dass es an der Benrather Hauptschule nach den Sommerferien zwei Eingangsklassen geben wird. Dann will man Eltern und Schülern ein besseres Ganztagsangebot machen können. Denn am neuen Standort gibt es ja endlich eine vernünftige Mensa und die eigene moderne Sporthalle.

Das dreistöckige Gebäude, hat seine Kinderkrankheiten. Vor allem hakt es noch bei der Lüftung. Obwohl es bei dem Besuch so warm draußen gar nicht war, ist die Luft drinnen schon etwas stickig. „Ich würde mir wünschen, dass wir hier vor Ort die Lüftung steuern können“, sagt Steiger. Das ist aber nicht vorgesehen. Für den Schulhof hätte das Lehrerteam noch einen Wunsch: Ein Sonnensegel für den Teil, der in der prallen Sonne liegt. Aber auch das ist erstmal nicht vorgesehen.