Herbst: Blätter fallen, Laubbläser dröhnen
Die Awista setzt weiter auf benzinbetriebene Laubbläser. Im Baumarkt zeigt sich hingegen ein anderer Trend.
Düsseldorf. Sie dröhnen wieder. Und gehen nicht nur Anliegern gehörig auf die Nerven. Dennoch sind sie wohl unverzichtbar: 24 Teams der Straßenreinigung rücken bis Ende November wieder täglich mit Laubbläsern aus. Rund 2000 Tonnen Laub werfen Düsseldorfs Straßenbäume jeden Herbst ab. „Im vergangenen Jahr haben wir davon 374 Tonnen eingesammelt“, sagt Ralf Böhme, Sprecher der Awista. „Je nach Priorität der Straße reinigen wir ein- bis zwölfmal pro Woche“, sagt er. Am häufigsten würden die Laubbläser auf der Königsalle und den anderen Alleestraßen dröhnen. Meist würden die Mitarbeiter das Laub mit den Blasgeräten auf die Straßenmitte befördern, wo es dann von einem Fahrzeug aufgesaugt werde. Anschließend werde es verbrannt.
Jedes der 24 Teams sei sowohl mit einem Akku- als auch einem Benzin-Laubbläser ausgerüstet. „Die Geräte mit Elektro-Akku sind zwar deutlich leiser, aber leider auch nicht so leistungsstark. Um das Laub unter Autos wegzublasen, braucht es viel Power, das geht nicht ohne die Benziner.“ Diese seien aber mit rund 92 Dezibel schon wesentlich leiser als ihre Vorgängermodelle. Akku-Geräte würden 79 Dezibel erzeugen. Zum Vergleich: Ein Wert von rund 90 Dezibel entspricht etwa dem Lärm eines fahrenden Lastwagens.
In der Herbstzeit liege dem Unternehmen eine Sondergenehmigung der Bezirksregierung vor, die es den Mitarbeiter erlaube, die lauten Geräte auch in der Mittagszeit einzusetzen. Samstags werde aber in der Regel nicht gereinigt.
Ein weiterer Nachteil der elektronischen Laubbläser sei, dass ihre Akkus nicht lange genug durchhalten. „Wir haben zwar immer Wechselakkus dabei, aber eine achtstündige Schicht halten die allermeisten nicht durch“, sagt Ralf Böhme. „Deswegen haben wir auch nicht vor, den Anteil der Akku-Geräte weiter zu erhöhen.“
Ein anderer Trend zeigt sich derweil im Baumarkt. „Kaum ein Kunde kauft noch ein benzinbetriebenes Gerät“, sagt Ursula Benterer, Fachverkäuferin bei Obi. Diese Geräte seien deutlich schwerer als elektrische und wesentlich teurer.
Während solche mit Akku schon ab 70 Euro zu haben seien, würden die Benziner für den Privatgebrauch rund 300 bis 350 Euro kosten. „Außerdem müssen die Geräte intensiver gewartet werden, neben Benzin muss auch Öl nachgefüllt werden“, sagt Benterer. Der Trend gehe zum Akku-Gerät oder aber zu elektrischen Laubbläsern mit Kabel. Solche Geräte kosten im Baumarkt 30 bis 80 Euro. „Elektrische Kombi-Geräte blasen das Laub nicht nur von einer Ecke in die andere, sondern haben oft auch einen Häcksler und einen Laubsack eingebaut“, sagt sie. So könne das Laub direkt vom Sack in die Biotonne oder auf den Komposthaufen befördert werden: „Gerade für Senioren ist das praktisch.“
Momentan seien alle Laubbläser noch nicht so gefragt. „Das wird sich in den kommenden 14 Tagen aber ändern“, sagt Ursula Benterer. Und auch bei der Awista gehe es erst in den kommenden Wochen so richtig los, sagt Ralf Böhme: „Erst wenn der erste Nachtfrost kommt, fällt der Großteil der Blätter runter.“