Koeps Kino

<h2>DownsizingGesundschrumpfen ist zwar nicht integraler Bestandteil des American Dream, aber doch eine logische Lösung für die Probleme der Zukunft. Das ist zumindest die tragikomische Grundannahme des Science-Fiction-Films von Alexander Payne, der für seine skurrilen Off-Mainstream-Ideen seit „About Schmidt“ bekannt ist.

Foto: David Lee/Focus Features/Universal/dpa

Als norwegische Wissenschaftler entdecken, wie man Menschen durch „zellulare Miniaturisierung“ auf 15 Zentimeter schrumpfen kann, findet die Idee bald Anklang — schließlich lassen sich als Winzling die Lebenskosten drastisch reduzieren. Auch aus ökologischen Gründen beschließt das Paar Paul und Audrey, sich reduzieren zu lassen. Doch im letzten Moment entscheidet sich Audrey anders und Paul geht allein ins Liliput-Dasein. Derweil entdecken andernorts Diktaturen, wie sie ihre Oppositionellen wegschrumpfen können. Paul lebt sich langsam ein in eine neue, nicht unbedingt perfekte Welt.

Foto: Paramount Pictures/dpa

Cinema, Vorpremiere am Mo. um 19 Uhr (engl. OmU) -

Foto: Warner Bros./dpa

Eine Mischung aus Coming-Out und Coming of Age präsentiert das aufsehenerregende Regie-Debüt der Filmemacherin Eliza Hittman. Ihr Protagonist, der 17-jährige Frank, taumelt nach dem Tod seines Vaters durch die Welt seiner Sehnsüchte. Er hängt mit seinen Kumpels am Strand von Coney Island ab, treibt sich im Internet auf schwulen Datingseiten herum. Gleichzeitig bandelt er mit der kecken Simone an. Während Frankie einerseits mit sich und seiner Neigung zu Männern ringt, läuft er Gefahr bei seinen Macho-Freunden aufzufliegen.

Bambi, Mo. 21.15 Uhr (engl. OmU)

Batman für Arme. Tatsächlich wirkt die Gestalt mit Gesichtsmaske und Umhang wie der erbärmliche Abklatsch einer Superheldenfigur, die sich aus Gotham City ins Berliner Sozialbauviertel verirrt hat. Doch Torsten ist mit tiefgründigem Ernst bei der Sache; ein Held steckt in jedem von uns, und er hat sich entschieden, „den Weg des Kriegers“ zu gehen. Unbeeindruckt von den ungläubigen Blicken der Mitmenschen, zieht er seine Mission durch und steht den Armen und Bedrängten mit der Superkraft der Hilfsbereitschaft bei. Was er mit dem Job auf dem Großmarkt verdient, steckt er in Hygieneartikel für Obdachlose, er holt altes Brot bei der Bäckerei ab und verteilt es. Nur auf der Demo gegen Gentrifizierung gibt es Ärger für den Mann mit der Maske: das Vermummungsverbot. Doch dann ist es vorbei mit der altruistischen Heldenpose, ein Filmemacher entdeckt den skurrilen Gutmenschen und schlägt einem Sender eine Doku über das neue Trend-Thema „Real Life Superheros“ vor. Bald kommt Thorsten ins Räderwerk der Medienbranche. Ähnlich wie einst „Muxmäuschenstill“ greift Daniel Wild sein Thema im Stil einer „Mockumentary“ (Pseudodokumentation) als bissige Mediensatire mit einem liebenswürdigen Allerwelts-Superhelden (Franz Rogowski) auf.

Metropol, Fr. bis Mi. 21.30 Uhr

Auch mit 82 bleibt sich Woody Allen treu und produziert regelmäßig neue Komödien, in denen sich mittlerweile prominente Casts drängeln. Überraschungen sind im 47. (!) Film von Allen nicht zu erwarten, aber irgendwie ist es doch schön, einmal im Jahr gewohnte Allen-Qualität goutieren zu können.

New York in den späten 1950er Jahren: mit Jobs im Amüsierpark von Coney Island halten sich Humpty und Ginny (James Belushi u. Kate Winslet) einigermaßen über Wasser. Eines Tages taucht die kesse Carolina auf und behauptet, Humptys Tochter zu sein. Doch damit nicht genug, die junge Dame hat sich auch mit dem Gangstersyndikat eingelassen...

Metropol, Vorpremiere am Di. um 19 Uhr (engl. OmU)

Der New Yorker Künstler ist ein Tausendsassa. In den 80er Jahren feierte er als neoexpressionistischer Maler Erfolge, dann wandte er sich dem Film zu, wurde auch hier erfolgreich. Nebenbei ist er ein unbequemes enfant terrible und ein gewiefter Selbstvermarkter. Davon ist dieses Filmporträt seines Freundes Pappi Corsicato bestes Zeugnis. Hier spricht Julian Schnabel über sich selbst, prominente Freunde von Bono über Al Pacino bis Willem Dafoe feiern ihn als Mann der Hingabe.

Bambi, tgl. 17 Uhr (engl. OmU)

Für ihn war Kunst eine Rebellion gegen Autoritäten und Vorgaben. So ist das Werk des amerikanischen Experimentalkünstlers Tony Conrad geprägt von Brüchen mit Konventionen und Provokationen. Kurz nach seinem Tod 2016 erscheint mit „Tony Conrad - Completely in the Present“ von Tyler Hubby eine Hommage an diesen immer noch sehr präsenten Künstler, die nicht nur Mitbegründer von „Velvet Underground“ sondern auch im Bereich Avantgardefilm und Video prägend war.

Atelier, Do/Mi. 21.15 Uhr, So. 12.15 Uhr (engl. OmU)