Borussia hofft auf Schwung der Team-WM
Boll und Co. sind im Finale der Champions League gegen Orenburg der Außenseiter. Doch die Düsseldorfer sind alle in guter Form.
Die „Mission Triple“ geht in die finale Phase. Morgen (13 Uhr, Tischtennis-Zentrum) tritt Borussia Düsseldorf im ersten Finale der Tischtennis-Champions-League gegen den russischen Titelverteidiger Fakel Orenburg an. Als Außenseiter. Doch die Mannschaft von Trainer Danny Heister möchte das Team um den deutschen Nationalspieler und Weltranglisten-Zweiten Dimitrij Ovtcharov nicht bloß ärgern, sondern sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Russland verschaffen, das am kommenden Freitag stattfindet. Der „Triple-Traum“ aus nationaler Meisterschaft, dem bereits eingetüteten Pokalsieg sowie dem Europapokal-Triumph lebt.
„Das wird das Spiel der Spiele“, sagt Manager Andreas Preuß. „Mehr geht zurzeit im Mannschaftssport im Tischtennis nicht. Zwei Vize-Weltmeister und zwei Bronze-Medaillengewinner der WM sind das Nonplusultra. Wir können ohne Druck aufspielen, Orenburg ist für mich der klare Favorit. Ich freue mich auf ein Tischtennis-Highlight.“ Beflügelt vom Mannschafts-Silber mit dem deutschen Team bei der Weltmeisterschaft ruhen die Hoffnungen natürlich vor allem auf Timo Boll. Der Weltranglistendritte hat seine in Schweden aufgetretenen Ischias-Beschwerden nach eigener Aussage überwunden. Auch seine schwedischen Teamkollegen Kristian Karlsson und Anton Källberg, die in der Heimat die Bronzemedaille gewannen, präsentierten sich zuletzt in guter Form. Dazu hat Stefan Fegerl sich während der WM und nach anfänglichen Problemen gesteigert. Was alle Borussen in Halmstad einte: Alle sind am späteren Weltmeister China gescheitert. Österreich im Viertelfinale, Schweden in der Vorschlussrunde und Deutschland im Endspiel.
Ein Fragezeichen steht beim Gegner aus Orenburg noch hinter Ovtcharov. Der 29-Jährige laboriert an einer Verletzung des Oberschenkelhalses und konnte bei der Weltmeisterschaft nur eingeschränkt, im Finale sogar gar nicht aufgestellt werden. Für Boll aber kein Grund, den Gegner zu unterschätzen: „Auch wenn er noch nicht hundertprozentig fit ist, er kennt uns alle aus dem Training ganz genau, kennt die Ballwege und weiß, was passiert. Darum schätze ich ihn immer noch als sehr gefährlich für uns ein.“
Im vergangenen Jahr und vor drei Jahren scheiterte die Borussia im Finale der „Königsklasse“ jeweils an Orenburg, doch verzagen ist nicht. Vielmehr sucht das Team sein Heil in einem neuen Anlauf und will den Schwung der Mannschafts-WM mitnehmen. „Timo ist gut drauf, das haben wir bei der Weltmeisterschaft gesehen. Seine Spiele, zum Beispiel gegen Südkorea, waren wirklich gut. Unsere beiden Schweden und vor allem Kristian Karlsson sollten auch einen Schub bekommen haben. Ich hoffe auf ein richtiges Highlight“, sagt Danny Heister.