Giants weiter auf Talfahrt

Auch in dem dramatischen Spiel gegen Paderborn geht die Mannschaft von Achim Kuczmann als Verlierer vom Platz.

Düsseldorf. Eigentlich hätte am Mittwochabend aus Giants-Sicht im Spiel gegen die Paderborn Baskets nicht viel schief gehen können: Mit Detlef Schrempf nutzte der Mann, der deutsche Basketballer vor Dirk Nowitzki in der amerikanischen NBA salonfähig gemacht hat, die Gelegenheit eines Heimatbesuchs, um den Basketball-Erstligisten das erste Mal in der neuen Heimat Düsseldorf zu begutachten.

Das tat der 46-jährige Ex-Star der Seattle SuperSonics und gebürtige Leverkusener mit Wehmut ("Schade, dass in Leverkusen ein Stadion für mehr als hundert Millionen gebaut wird, aber kein Geld für Basketball da ist"), aber auch mit viel "amerikanischem" Optimismus: "Die Giants werden das Spiel gewinnen", prophezeite Schrempf schon zur Pause - zu einem Zeitpunkt, zu dem die Anzeigetafel gerade einmal einen Vier-Punkte-Vorsprung für die Gastgeber auswies.

Schrempf sollte ein schlechter Prophet sein: Mit 87:90 nach Verlängerung verlor Düsseldorf vor 1200 Zuschauern gegen Paderborn und fuhr damit die siebte Punktspiel-Niederlage in Folge ein. Der geplagte Trainer Achim Kuczmann versuchte es mit Galgenhumor: "Jetzt erst in der Verlängerung - wir kommen dem ersehnten Sieg immer näher. Vielleicht klappt es jetzt in Nördlingen." Der Trainer war zufrieden mit einer "kämpferisch tollen Leistung", die Punkte hatte freilich wieder der Gegner.

Am Ende der regulären Spielzeit war es ein Krimi: Beim Stand von 74:74 vergaben die Gäste zwei Freiwürfe, zwei Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt noch zu spielen. Bis dahin hatten die Gastgeber wieder einmal eine Vielzahl von Gelegenheiten zur vorzeitigen Entscheidung verstreichen lassen, allein Todd Hendley, Brendan Winters und Matt Lottich verpassten beim Stand von 73:72 jeweils den Korb. Aber auch die Paderborner standen ihnen nicht nach.

Vielleicht waren es in der Verlängerung die Verletzungen von Brant Bailey und Logan Kosmalski (beide Verstauchung) oder auch das in den Knochen steckende Final-Four-Turnier im Pokal in Hamburg am vergangenen Wochenende. Eine Chance hatten die dezimierten Gastgeber in den fünf Minuten jedenfalls nicht mehr wirklich.

"Wir waren zum richtigen Zeitpunkt da und haben intensiv gekämpft", sagte Gäste-Coach Douglas Spradley nach dem Spiel. Und Giants-Coach Kuczmann musste anerkennen, dass diese Tugenden den Gegnern in der letzten Zeit regelmäßig reichen, um die Punkte einzufahren. Es ist Ernüchterung eingekehrt um die erste Saison der "Riesen" in Düsseldorf. Am Ende des Spiels freilich nicht nur bei Detlef Schrempf.