HSG macht den ersten Schritt
Düsseldorf hat das Relegationsspiel in Hildesheim mit 30:29 gewonnen – und ist der 1. Liga damit deutlich näher gekommen.
Düsseldorf. Die Bissigkeit ist zurück. Dass die Handballer von Zweitligist HSG Düsseldorf und die rund 50 mitgereisten Fans nach dem Relegations-Hinspiel bei Eintracht Hildesheim allen Grund zum Jubel hatten, lag vor allem am wiedergewonnen Siegeswillen.
Den ließen die Spieler bei den Auftritten im Saisonendspurt zuletzt vermissen, doch beim 30:29 (12:13)-Erfolg bei den Niedersachsen sah Trainer Georgi Sviridenko auf dem Feld endlich das, was er schon seit mehreren Partien von seinen Mannen gefordert hatte. "Mit Disziplin und Geduld hat es heute gut funktioniert", so der Weißrusse, der sich mit der Leistung zufrieden zeigte.
Besonders deutlich waren diese Tugenden in der Defensive zu erkennen, wo der aggressive Deckungsverband die Eintracht-Schützen immer wieder zu von Nervosität geprägten Würfen zwang. "Heute ging es um alles. Unsere Köpfe waren nur auf dieses Spiel fokussiert. Vielleicht schon ein wenig zu früh", sagte Abwehrchef Patrick Fölser im Hinblick auf die zuletzt peinliche Auswärtspleite bei der TSG Münster. "Wir haben unsere Schwächephase konzentriert überstanden."
Diese mussten die Gäste vor allem in der Anfangsphase der Begegnung wegstecken, als drei Tore von Rückraumriese Markus Wagesreiter die schnelle 3:1-Führung bedeuteten. Doch ab dem 6:6 (15. Minute) durch Maik Makowka, dem mit sieben Treffern besten HSG-Schützen, sahen 2300 Zuschauer ein ebenso emptionales wie ausgeglichenes Spiel.
Wermutstropfen für das Sviridenko-Team: Hildesheim kam kurz vor dem Schlusspfiff noch zu drei schnellen Toren. Statt vier Tore beträgt der Vorsprung, den die HSG nun mit ins Rückspiel nimmt, nur einen Treffer.
"Es geht praktisch wieder bei 0:0 los. Aber diesmal liegt der Druck bei uns", so Fölser. Auch Manager Frank Flatten bremste sich selbst in seiner Euphorie: "Ich bin zwar sehr zufrieden mit der Leistung, immerhin hatte in der abgelaufenen Saison hier noch kein Zweitligist gewinnen können. Aber wir haben trotzdem noch nichts erreicht."
Mit einer ähnlich konzentrierten Leistung am kommenden Freitag in Reisholz dürfte der Sprung in die zweite Relegationsrunde jedoch möglich sein. Sviridenko verspricht eine konzentrierte Vorbereitung: "Wir sollten dieses Ergebnis für eine Woche aus dem Kopf verbannen und uns mit der heutigen Einstellung auch im Rückspiel präsentieren."
Und auch Flatten sieht gute Chancen aufgrund des anstehenden Heimvorteils: "Was hier heute das Hildesheimer Publikum zelebriert hat, das war beeindruckend. Wenn wir das in Düsseldorf im Rückspiel auch hinbekommen, dann werden wir es schaffen."