Stephan ist der Türöffner
Der neue Sportdirektor der HSG gibt dem Absteiger wieder eine bessere Perspektive.
Düsseldorf. Wenn es Daniel Stephan nicht gelingt, einen Handballspieler zur HSG Düsseldorf zu lotsen, schafft das in Deutschland wohl auch sonst niemand. Es sei denn, derjenige kann viel mehr Geld als der Absteiger aus der Handball-Bundesliga bieten, der vom Namen und Ruf des Ex-Welthandballers profitieren möchte.
Stephan wurde am Mittwoch als neuer Sportdirektor der HSG vorgestellt. Mit seiner Verpflichtung sind große Hoffnungen verbunden, was die sportliche und wirtschaftliche Zukunft des Vereins angeht. "Seit anderthalb Jahren werbe ich um Daniel Stephan und bin sehr froh, dass er nun für die HSG arbeitet", erklärte Frank Flatten, dem zuletzt die Aufgaben als "Mädchen für alles" über den Kopf gewachsen waren.
"Für uns ist es ganz wichtig, dass wir unser Fundament vergrößern und professionalisieren. Ich selbst kann mich auf meine Kernkompetenzen zurückziehen", sagte Flatten, der vermeiden möchte, dass der überraschend gewonnene deutsche Meistertitel durch die HSG-A-Junioren einfach so verpufft. "Wir setzen unser Jugendkonzept in jedem Fall fort."
Damit wird Daniel Stephan gut leben können, obwohl der Spieler-Etat der ersten Mannschaft unter der Jugendförderung leidet. "Ich bin hochmotiviert und schaue nach dem Abstieg nur nach vorne", sagte Stephan, dessen Stelle durch weitere Sponsoreneinnahmen finanziert werden muss.
"Natürlich hat man mir nicht alle Wünsche erfüllen können", erklärt der neue Sportdirektor. Stephan hat Gespräche mit neuen Spielern geführt, eine oder mehrere feste Verpflichtungen sollen kurz vor dem Abschluss stehen. Das alles geschieht in Absprache mit Trainer Ronny Rogawska, der Stephan nicht als Aufpasser, sondern als Ratgeber verstehen soll. "Ich werde oft beim Training sein und immer wieder das Gespräch mit Trainer und Spielern suchen", sagt Stephan, der der HSG für drei Jahre zugesagt hat.
"Mich reizt an dieser Aufgabe die Möglichkeit, die HSG in der Sportstadt Düsseldorf noch mehr als bisher zu etablieren", sagt Stephan, der mit seinem Namen Türen öffnen will. Darüberhinaus werden die Erfolge im Nachwuchsbereich und das Aufrücken der A-Jugendlichen dafür sorgen, dass sich die Handball-Freunde in Düsseldorf besser mit der HSG identifizieren können. Ein sicherer Aufstiegskandidat ist Düsseldorf trotz allem (noch) nicht.