Meinung: Wegen Ed Sheeran - Die Absage des Golzheim-Festes geht zu weit

Die Stadt braucht mehr Golzheim-Feste und nicht um jeden Preis mehr Großveranstaltungen. Ein Kommentar.

Ein Stadtteilfest mit Festivalcharakter

Düsseldorf. Der Ärger von Organisatoren und Besuchern des Golzheim-Festes ist verständlich. Die Stadt schafft es sogar, ein für sie bitteres Vorurteil zu bestätigen: Für die Großevents wird viel getan, die Nische übersehen. Das stimmt so grob formuliert natürlich nicht, die Stadt fördert das alternative Kulturprogramm und auch das Golzheim-Fest. Dennoch: Hier wirft die Stadt ausgerechnet denen Knüppel zwischen die Beine, die das im Vergleich zu anderen Großstädten spärliche Popkulturprogramm jenseits des Mainstreams am Leben erhalten.

Und das in diesem Fall auch noch ehrenamtlich, ohne kommerzielle Hintergedanken, ohne Eintritt zu nehmen. Ein Fest also, das wirklich für alle da ist. Wieso geht hier Ed Sheeran eigentlich vor? Nur, weil mehr Besucher kommen? Fehlt es der Stadt nicht eigentlich an mehr Golzheim-Festen als an Großevents?

(Alexander Esch. Foto: Sergej Lepke)

Gegen die Absage spricht allerdings noch etwas. Es ist nicht nachvollziehbar, warum ein endendes Fest am Sonntag mit noch wenigen hundert Besuchern Hunderttausenden bei Kirmes und Ed Sheeran in die Quere kommen soll. Zumal der Polizei beim Golzheimfest bislang der Einsatz eines Bezirksbeamten reichte.